Noch nie war ein drittes Freies Training in der MotoGP so wichtig: Nach dem tragischen Todesfall am Freitag war diese Session verlängert worden, damit sich die Fahrer an das neue Streckenlayout gewöhnen konnten. Gleichzeitig musste man durch die Streckenänderung alle Zeiten aus FP1 und FP2 streichen, so dass nur diese Session über den direkten Einzug ins QP2 entschied. Am Ende gelang zwar Maverick Vinales die Bestzeit, das restliche Klassement wurde aber ordentlich durcheinander gewürfelt.

Die Platzierungen: Erste Richtzeiten für das neue Layout setzten die beiden Werkshondas. Marquez fuhr als Erster eine 1:45er-Runde, dann legte Pedrosa mehrere Runden in diesem Bereich vor und setzte mit 1:45.354 eine neue Bestzeit. Kurz nach Halbzeit fuhr Crutchlow auf den dritten Rang. Die Honda-Dominanz sollte aber nicht anhalten, mit zwölf Minuten auf der Uhr preschte Vinales auf eine 1:45.276 und läutete damit das Shootout um das QP2 ein.

Marquez legte fünf Minuten vor Schluss eine 1:44.847 vor. Vinales aber konnte mit weniger als einer Minute auf der Uhr kontern, eine 1:44.727 brachte ihm die Bestzeit. Daran kam keiner der Konkurrenten mehr heran, Marquez blieb auf dem zweiten Rang vor Pedrosa. Rossi musste lange um den direkten Einzug ins QP2 bangen, brannte aber eine schnelle letzte Runde in den Asphalt, die ihm den vierten Rang einbrachte. Dahinter reihte sich Pol Espargaro ein, Lorenzo hatte als Sechster bereits über eine halbe Sekunde Rückstand. Die schnellste Ducati brachte Redding auf den siebten Rang vor Petrucci und Crutchlow. Iannone wurde mit knapp acht Zehnteln Rückstand Zehnter und zog als Letzter direkt ins zweite Qualifying ein. Den undankbaren elften Rang belegte Hernandez, Dovizioso wurde sogar nur Zwölfter. Bradl handelte sich über zwei Sekunden Rückstand auf die Spitze ein und wurde damit 19., während Teamkollege Bautista mit 1,6 Sekunden Rückstand auf Rang 16 fuhr.

Die Zwischenfälle: Zwanzig Minuten vor Schluss stürzte Marquez auf seiner Outlap in Turn 2, er blieb unverletzt und sprintete zurück zur Garage. Bereits zuvor in der Session hatte er einige wilde Slides gerade noch abfangen können.

Vier Minuten vor Schluss rutschte Bradley Smith in Turn 2 ins Kiesbett, er blieb unverletzt, warf damit aber jede Chance auf den direkten Einzug ins QP2 weg.

Das Wetter: Auch zum dritten Freien Training der MotoGP herrschte in Barcelona sommerliches Wetter. Bei leichter Bewölkung stiegen die Lufttemperaturen auf 21 Grad, der Asphalt hatte sich bereits auf 29 Grad erwärmt.

Die Analyse: Der letzte Sektor der Strecke hatte in diesem dritten Freien Training einen völlig neuen Charakter. Besonders den Werks-Hondas schien er zu liegen, Marquez und Pedrosa waren dort richtig schnell. Auch Vinales kam mit der neuen Schikane gut klar, während die Yamahas ordentlich zu kämpfen hatten. Vor allem Lorenzo, gestern noch Schnellster, verlor im letzten Sektor viel Zeit. Ducati dürfte ebenfalls nicht zufrieden sein, Iannone konnte sich gerade noch ins QP2 retten, Dovizioso muss allerdings im QP1 antreten, während zwei Satelliten-Bikes die besten Ducatis stellen.