Das Fahrerfeld der MotoGP für 2017 nimmt immer mehr Gestalt an. Marc Marquez ist inzwischen auch offiziell bei Repsol Honda bestätigt, Pol Espargaro wechselt zu KTM. Immer noch auf sein Bike für das kommende Jahr wartet sein Bruder Aleix Espargaro. Der Suzuki-Pilot fühlt sich von seinem Arbeitgeber weiterhin nicht fair behandelt. Nachdem der Abgang von Maverick Vinales zu Yamaha fix war, wurde mit Andrea Iannone schnell ein Nachfolger präsentiert. Mit Espargaro aber habe niemand geredet.

"Mir gefällt nicht, wie sie den Deal mit Iannone abgehandelt haben. Sie haben ihn so schnell bekanntgegeben, während mit mir noch nicht einmal jemand von Suzuki geredet hat. Das hätte ich nicht erwartet", zeigte er sich enttäuscht. Dieses Gefühl ist auch zwei Wochen später nicht verflogen.

Aleix Espargaro war sauer, dass Suzuki relativ schnell Andrea Iannone präsentierte, Foto: Suzuki
Aleix Espargaro war sauer, dass Suzuki relativ schnell Andrea Iannone präsentierte, Foto: Suzuki

Espargaro bemängelt fehlende Wertschätzung

"Ich arbeite an meiner Zukunft. Mugello war ein hartes Wochenende für mich, denn ich musste einsehen, dass ich für Suzuki nicht so wichtig bin, wie ich dachte", erklärte er im Vorfeld des Katalonien GP. Ein Abschied von Suzuki rückt damit immer näher. "Ich beschäftige mich mit einem Wechsel zu anderen Teams. Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei Suzuki bleiben werde. Ich möchte in ein Team, das mich wirklich will. Suzuki hat mir das nicht gesagt", stellt er klar, dass ihm schlicht die Wertschätzung fehlt.

In der WM-Wertung trennen die derzeitigen Suzuki-Piloten nur zehn Punkte respektive eine Position. Daher kann Espargaro nicht verstehen, dass solches Desinteresse seitens der Japaner herrscht. "Wir sind Sechster und sie haben kein Interesse gezeigt. Das gefällt mir nicht und bestürzt mich. Ich habe andere Optionen", so der 26-Jährige. Er fühlt sich regelrecht ausgenutzt. "Vor zwei Jahren hat das Motorrad nicht funktioniert. Ich habe hart mit ihnen gearbeitet, damit wir es entwickeln", appelliert er daran, seinen Anteil am Aufschwung nicht zu vernachlässigen.

Aprilia und Superbike-WM als Optionen

Doch wohin könnte es ihn verschlagen? Eine Möglichkeit wird wohl Stefan Bradl nicht so gerne hören. "Aprilia ist eine Option. Ich habe in Mugello begonnen, mit verschiedenen Teams zu sprechen. Es gibt auch in der Superbike-WM gute Optionen. Ich denke darüber nach, was ich will. Ich möchte in ein Team, wo man mir zeigt, dass man mich wirklich will", erläutert er seine Herangehensweise.

Definitiv ist der Abschied von Suzuki - trotz dieser deutlich nach außen getragenen Unzufriedenheit - noch nicht. "Meine Priorität liegt darin, bei Suzuki zu bleiben. Das hängt aber nicht von mir ab. Sie müssen das entscheiden und schauen, was für sie das Beste ist", spielt er den Ball zurück zu seinem derzeitigen Arbeitgeber.