Ein seltenes Phänomen: Marc Marquez startet in den Italien-GP von Mugello aus der zweiten Startreihe. Glück im Unglück, hinter der ersten Startreihe konnte sich der Honda-Pilot noch gerade so auf den vierten Startplatz hangeln. Weltmeister Lorenzo hat er damit sogar auf Rang fünf verdrängt. Schuld daran ist die mangelnde Stabilität seiner RC213V. "Unser Hauptproblem liegt bei der Stabilität im Kurvenausgang", präzisiert der ehemalige Champ. "Um sie zu erlangen, müssen wir die Leistung runterdrehen."

Seine beste Rundenzeit fuhr der Honda-Pilot im Qualifying auf seiner ersten Fliegenden Runde, danach fielen seine Rundenzeiten um mindestens 0.288 Sekunden langsamer. Insgesamt hat Marquez aber ohnehin nur sieben Runden in zwei Runs abgespult. Die mangelnde Leistung der Honda fällt niemandem mehr auf als dem Piloten. Eine andere Möglichkeit hat das Team aber momentan nicht. Lässt man den Motor mehr Leistung entfalten, tritt ein neuen Problem auf den Plan.

Grüße aus Le Mans

"In Le Mans konnten wir die Leistung der Honda nicht nutzen, weil wir sonst Wheelies am laufenden Band gehabt hätten", erinnert sich Marquez. Die Lösung: Leistung runterdrehen. Mit der neuen Elektronik von Magneti Marelli lässt sich die Power der Honda nämlich nicht kontrollieren. Die Probleme nimmt man nun mit nach Mugello und kriegt sogar noch Neue dazu. Bei zu viel Leistungsentfaltung kämpft der Spanier nicht nur mit Wheelies, sondern eben auch mit mangelnder Stabilität. Die Marquez-Seite der Honda-Box befindet sich also in einem Teufelskreis, der sich nicht leicht durchbrechen lässt. Bevor man die Elektronik nicht im Griff hat, wird die Sache mit der Konkurrenzfähigkeit schwierig.