Besser könnte Andrea Iannone auf den Laufpass von Ducati wohl kaum reagieren: Ausgerechnet beim Heimrennen der Italiener fährt er der Konkurrenz um die Ohren, so auch im dritten Freien Training. An seiner Zeit biss sich Marc Marquez die Zähne aus, während Jorge Lorenzo und Valentino Rossi beide einige Zehntel auf die Spitze verloren. Gleich zu Beginn der Session stürzte Tito Rabat schwer und brach sich das linke Schlüsselbein, er fällt für das restliche Rennwochenende aus.

Die Platzierungen: Der erste Topfahrer, der seine Freitags-Zeit signifikant steigern konnte, war Marquez, der mit einer 1:47.579 nach etwas mehr als zehn Trainingsminuten die Spitze übernahm. Zum richtigen Shootout um den direkten Einzug ins QP2 aber kam es erst wenige Minuten vor Schluss. Den Anfang machte Rossi, der sich mit sieben Minuten auf der Uhr nur vier Hundertstel hinter Marquez auf Rang zwei schob. Wenig später aber preschte sein Noch-Teamkollege Lorenzo mit 1:47.564 an die Spitze, Marquez konterte sofort, nur um von Iannone mit einer 1:46.991 unterboten zu werden.

An diese Marke kamen die Konkurrenten nicht heran, außer Iannone blieb am Ende niemand unter 1:47. Marquez blieb auf dem zweiten Rang, während Vinales noch auf Rand drei vor fuhr. Eine kleine Überraschung gelang Hernandez, der in letzter Minute auf den vierten Platz preschte und Lorenzo auf Platz fünf verwies. Sechster wurde Petrucci vor Smith. Rossi fehlte am Ende eine halbe Sekunde auf Iannone, das reichte für den achten Platz vor Pedrosa und Pirro. Als Elfter verpasste Crutchlos um sechs Tausendstel den direkten Einzug ins QP2, auch Dovizioso muss als Zwölfter den Umweg über das QP1 in Kauf nehmen. Bradl konnte seine Zeit im Vergleich zum Freitag um mehr als eine Sekunde verbessern. Das reichte dennoch nur zu Rang 19, für den Einzug ins QP2 fehlte immer noch eine Sekunde.

Die Zwischenfälle: Bereits nach drei Minuten hatte Tito Rabat einen heftigen Sturz in Turn 13. Er konnte zwar aufstehen, schien aber starke Schmerzen am linken Arm zu haben und wurde ins Medical Center gebracht. Gleich zu Sessionbeginn hatte Eugene Laverty ein technisches Problem an seiner Ducati und musste sie in die Boxengasse zurück schieben.

Nach zwanzig Trainingsminuten rutschte Pol Espargaro in Turn 13 in den Kies, blieb aber unverletzt.

Das Wetter: Bestes italienisches Frühlingswetter herrschte in Mugello zum dritten Freien Training der MotoGP. Bei strahlendem Sonnenschein an einem wolkenlosen Himmel und wenig Wind erreichten die Lufttemperaturen bereits am Vormittag 20 Grad, der Asphalt erwärmte sich auf 26 Grad.

Die Analyse: Eine bittere Pille war das dritte Freie Training für Andrea Dovizioso. Er verpasste den direkten Einzug ins QP2 im Gegensatz zu immerhin vier anderen Ducati-Piloten. Ausgerechnet sein Noch-Teamkollege Andrea Iannone scheint in Mugello schier unschlagbar stark, nachdem man sich bei Ducati gegen ihn entschieden hatte. Die beiden Werks-Yamahas nur auf Rang fünf und acht verlieren besonders im letzten Sektor. Rossi war auf seinem letzten Run in den ersten Sektoren mehrfach auf Bestzeit-Kurs, verlor aber in den letzten Kurven mehr als ein Zehntel.