Gute Freunde werden Marc Marquez und Valentino Rossi mit Sicherheit nicht mehr, doch am Freitag in Mugello kann man vielleicht etwas zurückgekehrten Respekt erahnen. Rossi sprach sich am Donnerstag dafür aus, dass die Fans für alle Fahrer gleichermaßen Respekt aufbringen sollten. Marquez, der Betroffene schlechthin, honoriert diese Aussage. "Ich möchte mich dafür bei ihm bedanken", erklärt Marquez. "Ich glaube, dass es eine gute Idee von Valentino war, seine Fans anzusprechen."

Mit dem Meer aus gelben Flaggen hat sich Marquez abgefunden. Schon zu Prä-Sepang-Zeiten haben die Rossi-Fans klar dominiert. Mugello hebt diese Dominanz noch auf einen ganz anderen Level. "Ich habe das Gefühl, als wäre es ein normaler GP. Es werden zwar mehr gelbe Flaggen als sonst wo auf der Welt sein, aber das ist normal. Wir sind in Italien und auf Rossis Heimstrecke", fasst der ehemalige MotoGP-Champ zusammen. Ärger oder gar Druck baut sich in Marquez deshalb nicht auf. Im Gegenteil, der Honda-Pilot geht die Situation realistisch an. "Das respektieren wir, aber das Wichtigste ist, dass die Show für die Fans auf der Strecke stimmt."

Kampf den Intermediate-Reifen

Auf der Strecke versuchte der 23-Jährige vor allem, den Intermediate-Reifen aus dem Weg zu gehen. Für den neuen Pneu aus dem Hause Michelin findet der Spanier klare Worte: "Ich habe früher schon gesagt, dass ich kein Fans der Intermediate-Reifen bin." Gefahren ist Marquez die Reifen zwar, alt ist er damit aber nicht geworden. Gerade einmal für eine In- und Outlap hat es trotz perfekter Bedingungen gereicht. "Das Problem ist aber, dass man das Limit der Reifen nicht kennt", erläutert Marquez. "Dann geht natürlich niemand auf Risiko. Alle Fahrer würden unter diesen Umständen auf Slicks fahren."

Dementsprechend geduldig wartet Marquez ab, bis ein Kollege die Drecksarbeit erledigt. "Ich warte, bis ein anderer Fahrer mit den Intermediate-Reifen rausgeht", grinst der Honda-Pilot. "Ich habe zu meinem Team schon gesagt, dass ich nicht der Erste sein werde, der das tut." Ganz Recht hat Marquez aber nicht mit seiner Behauptung. Im FP1 ging beispielsweise Pramac-Pilot Scott Redding mit den Intermediates auf die Strecke. Dem kontert der WM-Zweite: "Ich kämpfe aber mit Rossi, Lorenzo und Pedrosa. Sie haben es noch nicht probiert, also ich auch nicht."