Mit der Bekanntgabe von Andrea Dovizioso als zweitem Ducati-Piloten neben Jorge Lorenzo 2017 war das Aus für Andrea Iannone bei den Roten aus Bologna besiegelt. Lange musste man sich um 'The Maniac' aber nicht sorgen. Am Donnerstagmorgen wurde Iannone, kurz nachdem Yamaha die Verpflichtung von Maverick Vinales öffentlich machte, als erster Suzuki-Pilot für 2017 bekanntgegeben. Er unterschrieb bei den Japanern einen Zweijahresvertrag.

"Wir freuen uns sehr darüber, dass wir uns die Dienste Andreas für die nächsten beiden Saisons sichern konnten", so Teamchef Davide Brivio. "Er ist einer der absoluten Spitzenpiloten in der MotoGP und außerdem voll Leidenschaft und sehr motiviert. Das passt genau zu unserer Philosophie des Rennsports." Mit der Erfahrung von vier Jahren bei Ducati - zwei bei Pramac Racing und zwei im Werksteam - soll Iannone die Entwicklung der Suzuki GSX-RR weiter vorantreiben. "Wir wollten einen Fahrer, der uns dabei helfen kann, ganz nach oben zu kommen", erläutert Brivio. "Andrea ist ein schneller Fahrer, der hungrig nach Erfolg ist. In seinem vierten MotoGP-Jahr verfügt er auch schon über eine Menge Erfahrung, von der das gesamte Team profitieren wird. Sein Fahrstil könnte auch gut zur Charakteristik unserer Maschine passen, also hoffen wir auf eine positive Partnerschaft."

Iannones Talent ist unbestritten, Foto: Milagro
Iannones Talent ist unbestritten, Foto: Milagro

Iannone selbst vertraut jedenfalls voll auf Suzuki. "Das ist ein sehr gutes Projekt und ich freue mich extrem darauf. Nach vier Jahren bei Ducati ist das ein wichtiger Schritt für mich. Ich hatte dort eine tolle Zeit mit großartigen Momenten und super Unterstützung. Ich möchte den Leuten bei Ducati auch danken, aber meine Zukunft liegt wo anders", so Iannone. Seine bisher größten Erfolge für die Italiener feierte Iannone vor genau einem Jahr in Mugello. Damals raste er im Qualifying am Samstag zu seiner ersten MotoGP-Pole-Position und wurde im Rennen Zweiter, geschlagen nur von Weltmeister Jorge Lorenzo.

Bei Ducati hatte Iannone seine Chancen auf einen Verbleib in den ersten Saisonrennen 2016 wohl selbst zunichte gemacht. In Katar stürzte er selbstverschuldet aus dem Rennen, in Argentinien schoss er auf den letzten Metern Teamkollege Andrea Dovizioso ab und brachte Ducati so um ein Doppelpodium. Hinzu kamen Gehaltsforderungen, die das Werk nicht erfüllen konnte oder wollte. "Mit ein paar Teilen des Vertrags war ich nicht zufrieden", gibt Iannone offen zu. "Ich wollte sie ändern lassen, aber das war nicht möglich." Dann kam das Angebot von Suzuki und Iannone entschied sich für den Abschied: "Ein neues Abenteuer ist jetzt das Beste für mich."

Iannones Suzuki-Teamkollege noch nicht bekannt

Wer 2017 Teamkollege von Iannone bei Suzuki werden wird, ist derzeit noch offen. Am wahrscheinlichsten schien zunächst ein Verbleib von Aleix Espargaro. "Unser Plan lautet, beide Fahrer zu behalten", hatte Teamchef Davide Brivio zu Saisonbeginn im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com erklärt. Espargaro zeigte sich am Donnerstag in Mugello aber verärgert über die rasche Verpflichtung Iannones, während er selbst noch keine Gespräche mit Suzuki geführt hat. "Ich habe zum Glück andere, gute Optionen", so Espargaro. Weitere Kandidaten bei Suzuki dürften Johann Zarco oder Alex Rins sein.