Das Rätselraten hat ein Ende. Nach den zahlreichen Spekulationen darüber, wer nun Jorge Lorenzo nach dessen Abgang in Richtung Ducati bei Yamaha beerben wird, hat das Team am Donnerstagmorgen Maverick Vinales offiziell als Nachfolger bekanntgegeben. Der 21-jährige Katalane, derzeit noch in Diensten von Suzuki, galt ja von Beginn an als aussichtsreichster Kandidat auf den Platz bei Yamaha, zwischenzeitlich wurde von spanischen Medien aber auch Dani Pedrosa in die Favoritenrolle geschrieben.

Die Entscheidung ist nun aber für Vinales gefallen. "Mit großem Vergnügen geben wir bekannt, dass Maverick Vinales 2017 und 2018 für das Movistar Yamaha MotoGP Team fahren wird", verkündete der Rennstall. Vinales selbst zeigte sich am Donnerstag in Mugello überglücklich: "Das ist ein sehr wichtiger Schritt in meiner Karriere. Bei Yamaha kann ich als Fahrer sicher extrem wachsen." Der Entscheidungsfindungsprozess hatte sich bei Vinales über Wochen hingezogen. Er hatte sich sogar eine Pro-und-Contra-Liste für den Wechsel angefertigt. "Am Ende haben die Pros überwogen", schmunzelte Vinales.

Vinales dachte aber auch an seinen Noch-Arbeitsgeber Suzuki. "Ich bin ihnen irrsinnig dankbar, denn sie haben an mich geglaubt, als ich noch in der Moto2 gefahren bin. Suzuki hat mir auch immer das bestmögliche Motorrad gegeben", lobte Vinales. Im Gegenzug gab es auch von Suzuki Dankesworte für den Youngster: "Die gesamte Suzuki-Familie ist Maverick für seinen Beitrag zum Wachstum des MotoGP-Projekts und der Entwicklung der GSX-RR extrem dankbar, ebenso für die großartigen Resultate, die wir zusammen erreicht haben. Wir wünschen Maverick das Allerbeste für eine große und erfolgreiche Zukunft." Gleichzeitig stellte man bei Suzuki klar, dass Vinales bis zum Saisonende der uneingeschränkte Support des Teams sicher sei.

In Le Mans durfte Vinales über sein erstes MotoGP-Podium jubeln, Foto: Suzuki
In Le Mans durfte Vinales über sein erstes MotoGP-Podium jubeln, Foto: Suzuki

Suzuki verliert mit Vinales einen Trumpf

Begeistert dürfte man bei Suzuki über den Transfer Vinales' wohl dennoch nicht sein. Der Youngster war der vielleicht wichtigste Baustein im Comeback-Mosaik der Japaner. "Unser Plan lautet, beide Fahrer zu behalten. Mit Maverick weiterzumachen hat oberste Priorität", erklärte Teamchef Davide Brivio zu Saisonbeginn im Gespräch mit Motorsport-Magazin.com noch. Vinales präsentierte sich 2016 dann auch durchwegs stark und fuhr vor knapp zwei Wochen in Le Mans als Dritter sein erstes MotoGP-Podium ein. "Maverick ist reifer geworden und hat schon nach einem Jahr in der MotoGP einen großen Erfahrungsschatz. Die Kombination aus Vinales, Suzuki und seiner Crew funktioniert immer besser", ist Brivio sicher. Dieses Gespann wird aber nur noch 13 Rennen bestehen. Vinales' Nachfolger bei Suzuki wird Andrea Iannone werden, der das Ducati-Werksteam mit Ende dieser Saison verlassen muss. Er zog im Kampf um den zweiten Platz neben Jorge Lorenzo gegen Andrea Dovizioso den Kürzeren. Iannones Wechsel zu Suzuki wurde am Donnerstagmorgen kurz nach der Bekanntgabe des Vinales-Transfers bestätigt.