Jedes MotoGP-Rennen beantwortet viele Fragen. Doch an einem Rennwochenende gibt es nichts Schöneres, als eben diese Fragen schon im Vorfeld auszuformulieren. Diese Brennpunkte beschäftigen die MotoGP-Fans beim Rennen in Mugello:

Klarer Fall für Yamaha?

In Mugello haben andere Marken als Yamaha zumeist nichts zu Lachen. In den vergangenen zehn Jahren ließen sich die Blauen aus Japan nur dreimal den Sieg wegschnappen. Auch diesmal sind Lorenzo und Rossi die klaren Favoriten, denn gemeinsam kommen sie seit Einführung der MotoGP-Klasse auf satte elf Siege in 14 Rennen in Mugello. Spannend wird auch die Frage nach dem ersten Verfolger: Schaffen es die beiden Andreas auf Ducatis Haus- und Hof-Strecke in den Windschatten von Rossi und Lorenzo? Oder ist es erneut Marc Marquez, der sich als oberster Yamaha-Jäger in Stellung bringen wird.

Wie verhält sich Andrea Iannone?

Es muss ein äußerst schlechtes Gefühl sein, wenn man schon nach fünf Saisonrennen weiß, dass man nur noch für 13 Rennen seine angestammte Uniform tragen wird. Andrea Iannones Zeit bei Ducati ist in einem halben Jahr zu Ende. Dieses Aus im Vertragspoker ist die Fortführung einer bis dato unglücklichen Saison, in der Iannone durch Eigenverschulden bislang mehr WM-Punkte liegen ließ als alle anderen Fahrer. Wie wird "Maniac" auf seine Ausbootung bei Ducati reagieren? Spornt ihn der Zorn an, seine Brechstangen-Taktik noch intensiver einzusetzen? Oder steckt er nun ein wenig zurück, um sich bei künftigen Arbeitgebern zu empfehlen?

Der Schein trügt: 2016 hatte Iannone zumeist nicht viel zu lachen, Foto: Milagro
Der Schein trügt: 2016 hatte Iannone zumeist nicht viel zu lachen, Foto: Milagro

Wen holt Suzuki?

Ducati ist für 2017 voll, bei Honda ist Marc Marquez' neuer Vertrag wohl nur noch eine Frage der Zeit und Yamaha wird mit hoher Wahrscheinlichkeit in den kommenden Tagen Maverick Vinales als Lorenzo-Nachfolger vorstellen. Zum Zuschauen verdammt ist in diesem Transferreigen bislang Suzuki. Davide Brivio wird mit Vinales nicht nur sein wichtigstes Juwel verlieren, sondern muss personell vielleicht sogar komplett neu durchstarten. Andrea Iannone ist wohl der schnellste noch verfügbare Pilot auf dem Transfermarkt, Moto2-Champion Johann Zarco wird für Suzuki im Sommer testen und Aleix Espargaro ist schließlich auch noch nicht aus dem Rennen um seinen Verbleib im Team. Suzuki ist jedenfalls das einzige Werksteam, das noch keinen Fahrer für 2017 unter Vertrag hat. Wird sich daran in Mugello etwas ändern?