Eigentlich hatte es nach dem Start gar nicht gut für Maverick Vinales ausgesehen, er musste sich mühsam von weit hinten nach vorne arbeiten. Dann aber profitierte er von einigen Stürzen und holte am Ende einen ungefährdeten dritten Rang. Das ist sein erstes MotoGP-Podium, auch für Suzuki ist es seit Loris Capirossi 2008 in Brünn der erste Podiumserfolg.

Ein strahlender Vinales gab nach dem Rennen zu Protokoll: "Das ist ein unglaublicher Tag. Le Mans ist eine erfolgreiche Strecke für mich, ich hatte hier meinen ersten Sieg und habe heute eines meiner Ziele der Saison erreicht. Wir hatten ein wirklich gutes Setup." Mit einem Podium hatte der Spanier allerdings eher nicht gerechnet, wie er betonte: "Am Start war es nicht einfach. Ich habe mit Aleix gekämpft und dann versucht, ihn zu überholen und meine eigene Pace zu entwickeln."

Vinales: Kontrolliertes Rennen bis zum Schluss

Nachdem sich Vinales von seinen Verfolgern absetzen konnte und vor ihm Dovizioso und Marquez stürzten, konnte nur noch ein heraneilender Pedrosa seinen dritten Rang gefährden. Der Suzuki-Star erklärte aber: "Sicherlich war ich vorsichtig. Dani konnte die Lücke am Ende fast schließen, aber ich war nicht am Limit, sondern konnte die Situation kontrollieren. Ich wollte unbedingt Platz drei für Suzuki holen." Besonders nach dem Rennen in Termas de Rio Hondo war es ihm wichtig, das Podium nicht wegzuwerfen, so Vinales: "Ich habe viel an Argentinien gedacht und wollte nicht den gleichen Fehler machen."

Dank der 16 Punkte aus Le Mans liegt Vinales nun mit 49 Zählern auf dem fünften WM-Rang. Nur vier Punkte trennen ihn von Dani Pedrosa und damit Rang vier im Klassement. Als Team liegt Suzuki sogar auf Rang drei der Wertung, noch vor der Konkurrenz von Ducati und Aprilia.

Vinales‘ Entscheidung zwischen Yamaha und Suzuki noch nicht getroffen

Trotz des Erfolgs für Suzuki steht Vinales nun eine Entscheidung bevor, ob er im Team bleibt oder das Angebot, das ihm von Yamaha vorliegen soll, annimmt. Er erklärte dazu: "Diese Entscheidung ist schwierig, aber sie wird mit jedem Tag klarer. Ich will mich jetzt so schnell wie möglich entscheiden." Überstürzen möchte der junge Spanier aber dennoch nichts: "Ich denke nicht jetzt, sondern zu Hause nach. Ich muss entspannt sein. Es braucht Zeit, über so etwas nachzudenken. Das ist schwierig. Ich muss mich zu 100 Prozent konzentrieren und werde daher so früh wie möglich entscheiden." Auf einen Zeitpunkt festlegen wollte er sich allerdings nicht.

Maverick Vinales muss nun eine schwierige Entscheidung treffen, Foto: Suzuki
Maverick Vinales muss nun eine schwierige Entscheidung treffen, Foto: Suzuki

Außerdem betonte Vinales, dass das Podium seine Wahl nicht direkt beeinflusst. Er merkte jedoch an: "Dieser Erfolg motiviert uns sehr, das Bike weiter zu entwickeln." Ob das ein Hinweis ist, dass Maverick sich weiter der Herausforderung bei Suzuki stellen will?