Die Worte "toll" und "sehr zufrieden" gehen in Jorge Lorenzos Beschreibung des Freitags in Le Mans Hand in Hand. In beiden Trainingssession war der amtierende Weltmeister schnell unterwegs. Am Vormittag musste er sich mit einer 1:34.086 noch gegen Dani Pedrosa geschlagen geben, am Nachmittag konnte ihn dann niemand mehr halten. "Der heutige Tag lief toll. Wir konnten von Anfang an konkurrenzfähig sein", schwärmt Lorenzo deshalb. Der Grundstein für den zweiten Lorenzo-Sieg nach Katar ist damit gelegt.

"Wir haben von Anfang an ein gutes Setting gehabt. Ich war schnell und habe mich toll gefühlt", reißt der amtierende Weltmeister die Vormittags-Session kurz an. "Am Nachmittag haben wir das Bike dann ein bisschen verbessert und sind sogar noch schneller gewesen. Sogar ein ganz schönes bisschen, ein paar Zehntel auf den Fahrer auf dem zweiten Rang." In diesem Fall ist Lorenzos Verfolger Andrea Iannone auf der Werks-Ducati, der nach Ablauf des ersten Trainingstages nur 0.339 Sekunden hinter ihm liegt. Ein Vorsprung, auf dem Lorenzo sich keineswegs ausruhen kann.

Jorge Lorenzo lag im FP2 in Frankreich vorn, Foto: Yamaha
Jorge Lorenzo lag im FP2 in Frankreich vorn, Foto: Yamaha

Lorenzo lobt Michelins Arbeit

Trotzdem bleibt der WM-Zweite für die kommenden Tage optimistisch. "Es war nicht nur eine Runde, wir hatten auch eine gute Pace. Deshalb bin ich mit dem Start ins Wochenende sehr zufrieden", erklärt er selbstbewusst. "Wir werden sehen, ob wir die Pace morgen noch ein bisschen verbessern und uns für das Rennen bestens vorbereiten können." Einen Großteil der Schuld für Lorenzos gutes Ergebnis im FP2 liegt bei den neuen Michelin-Pneus, auch wenn anfangs noch der Wurm drin war. "Mit den alten Reifen vibriert das Bike seit diesem Jahr hier ziemlich stark", erklärt Lorenzo. "Mit der neuen Reifenmischung von Michelin waren wir dann schneller als der Rest. Mit dem letzten Paar Reifen haben wir fast alle Probleme beheben können."

Der Entwicklungssprung des französischen Herstellers bleibt auch vom Weltmeister nicht unentdeckt. "Wir freuen uns, denn man sieht, dass Michelin hart und vor allem schnell arbeitet, damit wir neue Reifen kriegen", bedankt sich Lorenzo. "Ich denke, dass jedes Team den neuen Reifen ebenfalls verwenden wird." Sollte die Konkurrenz mit dem neuen Pneu im Qualifying genauso gut zurechtkommen wie Lorenzo, steht die Führung des Weltmeisters in Le Mans vielleicht schneller auf der Kippe als ihm lieb ist.