Nach vier Saisonrennen steht seit zwei Jahren wieder ein Honda-Pilot ganz oben in der WM-Tabelle. Mit 82 Punkten liegt Marc Marquez 17 Punkte vor Verfolger Jorge Lorenzo. Dieser Trend soll in Le Mans ausgebaut werden. In Jerez lief es zuletzt nicht gerade berauschend für das Honda-Werksteam. Dani Pedrosa kämpfte sich auf Platz vier vor, für Marquez war mehr als ein dritter Platz nicht drin. Damit zeigte sich der ehemalige Weltmeister jedoch zufrieden, fürs Erste. In Le Mans soll es nach den Tests in Jerez nun noch besser laufen.

Honda im Fokus: Angst vor dem Wetter

Wie die meisten anderen Fahrer auch sorgen sich Marquez und Pedrosa in Le Mans vor allem um eines: das Wetter. In Frankreich spielt der Wettergott gern verrückt. "Letztes Jahr sind die Temperaturen am Sonntag drastisch angestiegen", erinnert sich Marquez. "Regen ist hier auch nicht ungewöhnlich." Nach dem offiziellen Test in Jerez hat das Honda-Team viele Informationen gesammelt, die man in Le Mans jetzt auf die Probe stellt. "Es ist immer ein Kompromiss, aber ich denke, dass wir nützliche Informationen für Le Mans gefunden haben", schätzt Marquez die Lage realistisch ein. Teamkollege Pedrosa fügt an: "Wir werden sehen, ob uns die gesammelten Daten in Le Mans helfen können." Eine letzte Bitte an den Wettergott kann sich Pedrosa aber nicht verkneifen: "Hoffentlich spielt das Wetter auch mit."

Das sagen Marquez und Pedrosa

Marc Marquez: "Ich mag die Strecke in Le Mans, auch wenn man dort mit allen Eventualitäten rechnen muss. Es beginnt schon mit dem Wetter. Man weiß nie, wie es dort werden wird. Letztes Jahr sind die Temperaturen am Sonntag drastisch angestiegen. Dabei haben wir eine Menge Grip am Vorderrad verloren. Regen ist hier auch nicht ungewöhnlich. Noch dazu hat das Layout viele Stop-And-Go-Passagen. In den langsamen Kurven sind Bremsen und Beschleunigen sehr wichtig. Wir werden sehen, ob wir uns dieses Jahr in einer ähnlichen Situation wie Austin befinden werden. Dort hat die Beschleunigung aus den langsamen Kurven besser geklappt als erwartet. Jetzt werden wir sehen, ob wir in Le Mans einer größeren Herausforderung gegenüberstehen werden. Während der letzten Tests in Jerez haben wir viel an der Elektronik und dem Chassis-Setup gearbeitet, um mehr Grip zu finden und an der Balance des Bikes, um Wheelies zu vermeiden. Es ist immer ein Kompromiss, aber ich denke, dass wir nützliche Informationen für Le Mans gefunden haben. Wir wissen, wie weit wir diesen Winter gekommen sind und wie schnell wir auf viele Situationen reagieren konnten. Ich bin selbstbewusst und freue mich, ein neues Rennwochenende starten zu können."

Dani Pedrosa: "Ich bin schon immer gern auf dem Bugatti Circuit gefahren und in der Vergangenheit konnten wir hier ein paar gute Ergebnisse erzielen. Dieses Jahr müssen wir aber ein paar Faktoren bedenken. Im letzten Rennen konnte ich auf den Geraden nicht Vollgas fahren, weil der Hinterreifen zu sehr gerutscht ist. Ich denke, dass in Le Mans viel darauf ankommt, wie der Reifen Grip von der Strecke bekommt. Normalerweise hat die Strecke nicht sehr viel Grip, deshalb müssen wir uns in dieser Hinsicht arbeiten, um uns zu verbessern. Beim Test in Jerez haben wir versucht, unser Gefühl zu verbessern. Wir haben viele verschiedene Dinge wie Federung und ein paar andere Sachen ausprobiert, von denen wir dachten, dass sie uns mehr Grip in den Kurven und das Bike schneller in engen Kurven macht. Wir werden sehen, ob uns die gesammelten Daten in Le Mans helfen können. Hoffentlich spielt das Wetter auch mit."

Marc Marquez in Le Mans

Zu 125er-Zeiten war Le Mans kein gutes Pflaster für Marquez. Bei drei Rennantritten in Frankreich konnte er kein einziges Mal gewinnen. Sein bestes Ergebnis wurde ein dritter Platz im Jahr 2010. In den höheren Kategorien lief es für den Honda-Piloten dann besser. In der Moto2 und MotoGP konnte er sich in Le Mans bisher jeweils einmal zum Sieger krönen. In der Königsklasse landete er dazu noch ein weiteres Mal auf dem Podium, was ihm in der Moto2 nicht gelang.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP312301. (2014)
Moto2211111. (2011)
125cc301113. (2010)

Dani Pedrosa in Le Mans

In der MotoGP war Pedrosa in Le Mans mit vier Poles und drei Podestplatzierungen schon verhältnismäßig erfolgreich, doch in der Moto2 schien der Bugatti Circuit ein Selbstläufter für Pedrosa zu sein. Zweimal trat der Routinier in dieser Klasse dort an den Start, zweimal holte er sich die Pole und den Sieg. In der 125er-Kategorie sicherte er sich bei drei Rennantritten immerhin einen Sieg.

KlasseStartsSiegePodestPolesAusfälleBestes Ergebnis
MotoGP1013411. (2013)
250cc222201. (2004, 2005)
125cc312001. (2003)