Knalleffekt in Österreich: Servus TV stellt seinen Betrieb ein. In einer Presseaussendung heißt es: "Obwohl wir Jahr für Jahr einen nahezu dreistelligen Millionenbetrag in Servus TV investiert haben, lässt sieben Jahre nach Einführung die aktuelle Markt- und Wettbewerbssituation keine wirklich positive Entwicklung erwarten."

"Der Sender ist daher für unser Unternehmen wirtschaftlich untragbar geworden. Wir haben uns der Sorgfaltspflicht eines ordentlichen Geschäftsmannes entsprechend entschlossen, den Betrieb von Servus TV einzustellen", heißt es in der Aussendung weiter. Der Sender gehört zum Red Bull Media House und damit zum Imperium von Dietrich Mateschitz.

Betriebsrat bringt Mateschitz auf die Palme

Laut Medienberichten soll sich der Unternehmer daran gestoßen haben, dass eine Betriebsratsgründung im Raum stand. "Anonym und unterstützt von Gewerkschaft und Arbeiterkammer", so Mateschitz in einem Interview. "Dass diese Vorgehensweise bei der Entscheidung in der aktuellen Situation nicht gerade dienlich war, ist evident."

"Unabhängigkeit, Eigenständigkeit und Unbeeinflussbarkeit insbesondere durch politische Parteien, egal welcher Richtung, war von Anfang an ein tragender Pfeiler von Servus TV", rechtfertigt er seine drastische Maßnahme. Schon in den vergangenen Wochen hatte es bei Servus TV bereits massive Umbesetzungen auf höchster Führungsebene gegeben.

Schon Ende Juni Schluss?

Wie die "Salzburger Nachrichten" berichten, soll es bereits Ende Juni soweit sein. Sämtliche 246 Mitarbeiter sollen ihre Kündigung bereits erhalten haben. Bis dahin soll der Sendebetrieb aber normal weiter laufen.

Was das für die MotoGP-Rechte bedeutet, ist noch unklar. Eine entsprechende Anfrage von Motorsport-Magazin.com wurde noch nicht beantwortet. Servus TV hatte sich erst vor wenigen Monaten die Übertragungsrechte der Motorrad-WM für Österreich bis Ende der Saison 2018 gesichert.

Seither übertrug man jeden Sonntag die Rennen aller drei Klassen sowie am Samstag das Qualifying der MotoGP live. Alle anderen Sessions wurden im Livestream übertragen. Für die MotoGP-Übertragungen sicherte man sich unter anderem die Dienste von Alex Hofmann, der von Eurosport abgeworben werden konnte.