Valentino Rossi packt bei der Nachwuchsförderung in seinem Heimatland Italien selber kräftig mit an. Der Doktor unterhält nicht nur ein Moto3-Team, das mit Sky Italia auch über einen potenten Partner verfügt, sondern hat auch seine eigene Fahrer-Akademie gegründet. Zusammen mit den Fahrern seiner VR46 Riders Academy dreht Rossi regelmäßig Runden auf der Flattrack-Strecke, die Teil seiner Moto Ranch ist. Damit aber noch nicht genug: Der Altmeister und seine Schützlinge gemeinsam im Kraftraum, außerdem werden die Youngster von Rossi regelmäßig gebrieft.

Einer, der Rossi und seine Academy sehr gut kennt, ist Luca Marini. Der 19jährige Halbbruder des Doktors ist aber nur ein Fahrer aus dem zwölf Mann starken Förderkader Rossis. Marini fährt 2016 seine erste komplette WM-Saison für das Forward Racing Team in der Moto2. "Diese Institution ist eine riesige Chance für alle, die Teil davon sein dürfen. Es hilft einem als Rennfahrer, aber auch als Mensch zu wachsen und sich stetig zu verbessern", weiß Marini im Interview mit Motorsport-Magazin.com die Vorzüge der VR46 Academy zu schätzen.

Auf Rossis Moto Ranch wird oft trainiert, Foto: Yamaha
Auf Rossis Moto Ranch wird oft trainiert, Foto: Yamaha

Der Drill der VR46 Riders Academy

Doch wie sieht überhaupt das Programm aus, das Rossi für seine Schützlinge herausgearbeitet hat? Viel Wert wird auf die richtige physische Verfassung gelegt, wie Marini verrät: "An einem normalen Tag ohne Renneinsätze sind wir zuhause und arbeiten unseren Trainingsplan ab. Dieser besteht meistens aus vielen Einheiten im Fitnesscenter, weil der Motorradsport dir körperlich sehr viel abverlangt. Wir Academy-Rider trainieren in der Regel alle zusammen." Der Spaß kommt dabei aber nicht zu kurz, wie Marini versichert: "Während des körperlichen Trainings gehen wir alle sehr freundschaftlich miteinander um."

Natürlich steht aber nicht nur Training im Kraftraum auf dem Programm. Rossis Ranch steht den Academy-Absolventen natürlich auch zur Verfügung. Und die wird vom Doktor und seinen heißblütigen Teenagern auch fleißig genutzt: "Jeden Samstag geht es, insofern wir nicht ohnehin irgendwo Rennen fahren, auf die Moto Ranch und wir messen uns im Motocross oder Supermoto. An einem weiteren Tag in der Woche betreiben wir ebenfalls Motorsport", erklärt Marini.

Junge Piloten wie Nicolo Bulega profitieren von Rossis Input, Foto: Team Sky VR46
Junge Piloten wie Nicolo Bulega profitieren von Rossis Input, Foto: Team Sky VR46

Luca Marini: Dankbar für die Hilfe von Halbbruder Valentino Rossi

Doch bei aller körperlichen und praktischen Vorbereitung soll auch die persönliche Weiterentwicklung nicht zu kurz kommen. Rossi weiß aus eigener Erfahrung nur zu gut, wie wichtig bei manchen Schlachten auf der Strecke der psychologische Aspekt ist. "Du lernst hier alle wichtigen Charakteristika, die du als MotoGP-Fahrer brauchst. Wir können alles zusammen ausprobieren und uns dabei gegenseitig pushen. Dass all das auch noch unter Aufsicht von Valentino Rossi geschieht, ist eine großartige Sache", erzählt Marini begeistert von den immensen Möglichkeiten, die die VR46 Riders Academy bietet.

"Er steht uns ständig mit Rat und Tat zu Seite und nach seinen zwanzig Jahren in der Weltmeisterschaft kennt niemand dieses Business so gut wie er. Das ist die beste Hilfestellung, die man als junger Fahrer bekommen kann", gerät Marini regelrecht ins Schwärmen. All das, um den nächsten italienischen Motorrad-Superstar zu finden. Ein heißer Anwärter dafür ist aktuell Moto3-Rookie Nicolo Bulega. Bulega fuhr in Jerez in seinem erst vierten WM-Rennen zum ersten Mal auf das Podest. Eines ist aber sicher: Valentino Rossi wird seine Nachwuchsförderung mit viel Engagement fortsetzen.

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