Jorge Lorenzo und Gigi Dall'Igna 2017 gemeinsam in Ducati-Rot. Kommt hier zusammen, was zusammen gehört? Seit Montag ist der Deal in trockenen Tüchern, am Donnerstag streuten sich die beiden Ausnahmekönner gegenseitig Rosen. "Gigi war als Ingenieur schon immer ein Genie", sagte der Weltmeister am Donnerstag in Jerez.

Wenige Stunden später entgegnete ihm sein künftiger Technik-Direktor: "Ich danke ihm für diese Worte, aber ich bin kein Genie. Ich bin vielleicht von einer genialen Aura umgeben, die aber auf der gesamten Truppe fußt, die mich umgibt." Süßholzraspelei auf Italienisch.

Von Lorenzo wird bei Ducati viel erwartet. Keineswegs kleiner sind im Gegenzug die Erwartungen des Champions an seinen künftigen Arbeitgeber: "Jetzt habe ich hoffentlich die Chance, dass ein Motorrad in die Richtung weiterentwickelt wird, die ich mir wünsche."

Erfolgreiche gemeinsame Vergangenheit

Die große Hoffnung Lorenzos: Gigi Dall'Igna, mit dem er schon in den unteren Klassen zusammenarbeitete. "Wir haben eine hervorragende Beziehung seitdem wir zwei WM-Titel gemeinsam gewonnen haben. Er hatte immer Erfolg - egal für welchen Hersteller er gearbeitet hat."

2006 und 2007 bildete Lorenzo unter den Fittichen Dall'Ignas bei Aprilia die Speerspitze des italienischen Herstellers in der 250cc-WM gegen den damaligen Hauptkonkurrenten Honda. In den beiden Jahren zuvor hatten die Japaner dank Dani Pedrosa den Titel geholt und mit Andrea Dovizioso auch 2006 und 2007 einen aussichtsreichen Kandidaten.

Neun Jahre Beziehungspause

Letztlich setzten sich aber Lorenzo/Dall'Igna auf Aprilia durch. Wie das Leben so spielt, musste man daraufhin aber getrennte Wege gehen, da Lorenzo in die MotoGP aufstieg und Dall'Igna sich um den Superbike-Einstieg seiner Truppe kümmern musste. Lorenzos Titel 2007 sollte bis heute der letzte für Aprilia in der zweithöchsten Klasse bleiben.

Neun Jahre später kommt man - bei einem anderen italienischen Hersteller - wieder zusammen. Dall'Igna war dabei nicht ganz unbeteiligt, wie er zugibt: "Unser Kontakt ist nie abgebrochen und wir hatten stets einen höchst respektvollen Umgang miteinander. Unser Fortschritt und unsere Perspektive haben ihn letztlich überzeugt."