In einem ereignisreichen MotoGP-Rennen in Austin blühten die Suzuki-Piloten Maverick Vinales und Aleix Espargaro richtig auf und bescherten dem japanischen Werk das beste Team-Ergebnis in einem MotoGP-Rennen seit fast acht Jahren. Auch dank der vielen Stürze und Fehler der direkten Konkurrenz brachten Vinales und Espargaro ihre Suzukis auf den Plätzen vier und fünf ins Ziel. Zwischenzeitlich zogen die beiden Suzuki-Piloten durch ihren fesselnden Zweikampf die Blicke auf sich.

Vertauschte Rollen nach dem MotoGP-Start bei Suzuki

In der Startaufstellung standen Vinales und Espargaro auf den Plätzen vier (Vinales) und neun (Espargaro) - doch schon nach der ersten Runde haben sich die Vorzeichen für die Suzuki-Piloten gänzlich umgekehrt. Espargaro kämpfte sich auf Platz vier nach vorne, während Vinales auf Platz zehn zurückfiel. In den ersten Runde kämpfte Espargaro mit den ganz großen Namen um die vorderen Plätze. "Zum Beginn des Rennens war ich sehr konkurrenzfähig. Ich habe mich heute auf der Startaufstellung wirklich sehr konzentriert. Auf dem Bike habe ich mich heute gut gefühlt und mich im Vergleich zum letzten Wochenende offensichtlich verbessert", freut sich Espargaro über seine Fortschritte.

Doch schon recht bald fiel Espargaro zurück und konnte mit den Spitzenfahrern nicht mehr Schritt halten. "Ich hatte am Rennbeginn einen Vorteil, deshalb habe ich im ersten Teil des Rennens wie verrückt gepusht", erzählte Espargaro. Diese Taktik sollte sich im weiteren Rennverlauf rächen. Teamkollege Vinales unterdessen erholte sich wieder von seinem schlechten Start und kam dem Teamkollgen immer näher - das Duell um den vierten Platz war eröffnet.

Knallhartes Suzuki-Duell in Austin

Fünf Runden lang kämpften Espargaro und Vinales Rad an Rad, ehe sich der von hinten heranpreschende Youngster durchsetzte. Espargaro gab alles, um den Anschluss zu halten, aber: "Als Maverick mich dann überholt hat, habe ich auf der Gegengeraden einen großen Fehler gemacht. Ich konnte nicht schalten, also hat er eine Lücke auffahren können", klagt Espargaro hinterher. Das Suzuki-Duell war zugunsten Vinales' entschieden. Der hatte aber noch größere Pläne.

Denn wenige Sekunden vor ihm war Andrea Iannone unterwegs, der auf Rang drei lag. Vinales sah die Chance, sich sein in Argentinien durch die Lappen gegangenes Premieren-Podium in der MotoGP in Austin zu holen. Doch dann holte auch Vinales die harte Realität in Form von einbrechenden Reifen ein. "Ich dachte, ich könnte zu Iannone aufholen, aber dann habe ich dieses Problem mit den Reifen gekriegt. Der Reifen war einfach am Ende. Ich bin dann nur noch gefahren und habe versucht, das Rennen irgendwie zu retten", lamentierte Vinales nach dem Rennen.

Vinales und Espargaro holten in Austin das beste Suzuki-Team-Ergebnis seit Capirossi und Vermeulen in Brünn 2008, Foto: Sutton
Vinales und Espargaro holten in Austin das beste Suzuki-Team-Ergebnis seit Capirossi und Vermeulen in Brünn 2008, Foto: Sutton

Suzuki zuletzt 2008 geschlossen so weit vorn

Und trotz aller Reifen-Sorgen: Vinales und Espargaro holten in Austin ein fast schon historisches Ergebnis für ihren Arbeitgeber. Mit den Plätzen vier und fünf sicherten sie ihrem Team insgesamt 24 Punkte für die Team-Wertung. Mehr Punkte holte ein Suzuki-Duo zuletzt im August 2008 beim tschechischen Grand Prix in Brünn! Loris Capirossi fuhr als Dritter durchs Ziel, was auch das bis heute letzte Suzuki-Podium in der MotoGP darstellt. Chris Vermeulen wurde damals Sechster. Das Duo Vinales/Espargaro holte bisher die meisten Punkte in Australien und Malaysia 2015, als man zusammen jeweils 17 Punkte einfahren konnte.