Dritter Sieger im dritten Rennen? Schlägt gar Valentino Rossi endlich wieder einmal zu? Oder läuft am Ende doch wieder alles auf ein Duell zwischen Jorge Lorenzo und Marc Marquez hinaus? Die Trainings und das Qualifying spuckten in jedem Fall zwei klare Favoriten auch. Motorsport-Magazin.com mit dem Check:
Marc Marquez: Als dreifacher Austin-Sieger musste sich Marc Marquez auf den Circuit of the Americas noch nie geschlagen geben. Nach vier Trainingsbestzeiten und der Pole Position geht der Katalane am Sonntag auch als großer Favorit ins Rennen. In allen Sessions schafften es nur Andrea Iannone (in FP3) und Jorge Lorenzo (in FP1 und Qualifying) ihren Rückstand auf Marquez unter eine halbe Sekunde zu drücken. Viel Gegenwehr hat Marquez im Falle eines guten Starts also nicht zu befürchten.
Longrun-Zeiten sind in Austin keine vorhanden, da Marquez in den Sessions nie mehr als sechs fliegende Runden am Stück drehte. Sein persönliches Gefühl ist aber gut: "Ich bin mit meiner Pace zufrieden. Ich habe mit einem Reifensatz 24 oder 25 Runden abgespult und war am Ende noch immer schnell", so der zweifache MotoGP-Weltmeister. Das Rennen am Sonntag geht über eine Distanz von 21 Runden.
Jorge Lorenzo: Bislang war an diesem Wochenende nur der Weltmeister in der Position, halbwegs gegen Marquez halten zu können. Im Qualifying fehlte mit einem Rückstand von 0,069 Sekunden nicht viel auf die erste Nicht-Marquez-Pole in der Geschichte der Rennstrecke von Austin. "Normalerweise dominiert Marc hier, doch diesmal hat mir nicht viel auf Platz eins gefehlt", gab sich Lorenzo nach der Qualifikation selbstsicher.
Der Champion geht davon aus, dass es am Sonntag unterschiedliche Reifenwahlen geben wird, was den Rennausgang noch unvorhersehbarer machen würde. "Die Reifen sind ein entscheidender Faktor hier und ich denke nicht, dass wir alle - wie in Argentinien - die selbe Kombination an Hinter- und Vorderreifen auswählen werden." Schließlich übte sich Lorenzo noch im Kampfrhetorik: "Niemand ist unschlagbar, auch Marc hier nicht. Es kann immer etwas passieren, besonders mit den Michelins.
Valentino Rossi: "Wenn ich mit diesen Jungs im Rennen kämpfen möchte, muss ich mich im Qualifying verbessern", sagte Valentino Rossi schon vor Saisonstart. Gesagt, getan, denn im zweiten Rennen in Folge schaffte es VR46 in die erste Startreihe. Ein Kunststück, dass ihm in den vergangenen sechs Jahren nur ein einziges Mal gelungen war. Ist Rossi schon zu Beginn vorne dabei, mischt er im Regelfall bis zur Zielflagge um das Podest mit. So ist es wohl auch am Sonntag in Austin zu erwarten. Zuletzt in Argentinien bremste ihn das zweite Motorrad, das diesmal aber in der Garage bleiben wird. "Es sieht so aus, als könnte ich hier gut pushen. Aber wir müssen erst abwarten, wie sich die Yamaha mit vollem Tank verhält", so Rossi zu seinen Chancen im Rennen.
Die anderen Fahrer: So richtig aufzeigen konnte in Austin abseits der großen Drei nur Andrea Iannone. Der muss aufgrund seiner Strafe von Argentinien aber aus der dritten Reihe ins Rennen. Zudem muss selbst "The Maniac" am Sonntag etwas überlegter fahren, denn mittlerweile steht der Italiener bei drei selbst verschuldeten Ausfällen in Serie. Zwei Faktoren, die gegen ein Podest von Iannone sprechen. Aus der zweiten Reihe dürfte kaum Gefahr drohen, denn weder Andrea Dovizioso, noch Cal Crutchlow oder Maverick Vinales konnten an diesem Wochenende ernsthaft Druck auf die konstanten Yamaha-Asse oder gar Marquez ausüben.
Die Tipps der Redaktion
Andrea Blendl: "Ich glaube, dass Marc Marquez im Rennen nicht zu schlagen sein wird, wenn er keinen Fehler macht und es trocken bleibt. Hinter ihm sehe ich einen Zweikampf der Werks-Yamahas, der aber eher für Lorenzo ausgehen wird, sofern es nicht regnet. Wenn es am Sonntag nasser wird in Austin, halte ich sogar einen Sieg von Rossi für möglich. Bradl traut ich Punkte zu."
Andreas Top-3-Tipp: 1. Marquez 2. Lorenzo 3. Rossi
Tobias Ebner: Marc Marquez macht morgen sein persönliches Austin-Quartett voll. Ich sehe niemanden, der in der Lage ist, ihm über die volle Renndistanz gefährlich zu werden. Von daher dürfte der Kampf um den Sieg nicht allzu spannend werden. Im Gegensatz zu den restlichen Podiumsplätzen. Yamaha sieht hier am stärksten aus, doch auch Ducati und Maverick Vinales darf man nicht abschreiben. Rossi wird zum Rennen in üblicher Manier noch ein bisschen Pace draufpacken, dadurch sichert er sich letztlich Rang zwei. Dritter wird - haltet euch fest - Vinales, der heiß wie Frittenfett ist und die Scharte aus Argentinien unbedingt auswetzen will.
Tobias' Top-3-Tipp: 1. Marquez, 2. Rossi, 3. Vinales
Michael Höller: Marc Marquez bleibt der Regent der texanischen Hauptstadt. Ich hoffe nur, dass Jorge Lorenzo ihm möglichst lange Paroli bieten kann. Dahinter könnte es eng zugehen, aber so viel Gegenwehr wie in Argentinien braucht Valentino Rossi von Ducati und Maverick Vinales wohl nicht mehr erwarten. Daher sage ich: Die großen Drei kommen aufs Podium.
Michaels Top-3-Tipp: 1. Marquez, 2. Lorenzo, 3. Rossi
Sophie Riga: Ich denke, ich lehne mich nicht zu weit aus dem Fenster, wenn ich einen Marc-Marquez-Sieg prophezeie. Seit drei Jahren dominiert der zweifache MotoGP-Champ den Circuit of the Americas und das Wochenende hat noch keinerlei Anhaltspunkte geliefert, dass es in diesem Jahr anders sein sollte. Natürlich ist Jorge Lorenzo diesmal dichter dran und auch Rossi tut sich nicht ganz so schwer. Um die Marquez-Vormacht auf amerikanischem Boden zu brechen, wird das aber noch lang nicht reichen.
Sophies Top-3-Tipp: 1. Marquez, 2. Lorenzo, 3. Rossi
Markus Zörweg: Marc Marquez bleibt der König von Austin! Er erwischt einen guten Start und kann sich früh im Rennen absetzen. In der zweiten Hälfte des Grand Prix muss er den Sieg nur noch nach Hause fahren. Dahinter kommt es zum Duell der beiden Yamaha-Teamkollegen. Lorenzos Reifen bauen in der Schlussphase zu stark ab und er muss Rossi Rang zwei überlassen, Lorenzo wird Dritter.
Markus´ Top-3-Tipp: 1. Marquez, 2. Rossi, 3. Lorenzo
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