Die Ränge fünf und sechs für Jorge Lorenzo und Valentino Rossi in der kombinierten Zeitenliste, 0,867 beziehungsweise 0,940 Sekunden Rückstand auf die Bestzeit von Marc Marquez - ein perfekter Start für Yamaha in das Rennwochenende von Austin sieht anders aus. Dennoch ist beim Weltmeisterteam der Vorsaison kaum Sorge zu erkennen. Dafür gibt es auch einen Grund. So schlecht wie Yamaha bei einem schnellen Blick auf die Zeitenliste dasteht, sind Rossi und Lorenzo am Circuit of the Americas dieses Mal nämlich nicht unterwegs.

Lorenzo etwa wurde von technischen Schwierigkeiten an seiner Yamaha M1 gebremst. Er musste im zweiten Training auf sein Ersatzbike wechseln. "Es war ein internes Problem, über das ich lieber nicht sprechen möchte", gab sich Lorenzo geheimnisvoll. Der genaue Defekt bleibt also geheim. Bekannt ist nur, dass Lorenzo vor seinem Wechsel zunächst in Kurve zwei in die asphaltierte Auslaufzone schoss und dann mit deutlich wechselnder Geschwindigkeit um den Kurs fuhr.

Defekt kostet Lorenzo viel Zeit

Dieser Defekt an seinem Nummer-eins-Motorrad warf den amtierenden Weltmeister laut eigener Einschätzung weit zurück. "Wir konnten das zweite Training bei weitem nicht voll nützen und unser wahres Potenzial zeigen", ärgert sich Lorenzo. "Ich hätte wohl eine halbe Sekunde schneller sein können, als in meiner derzeit schnellsten Runde." Das hätte Lorenzo, dem nur sechs Tausendstelsekunden auf Rang zwei fehlten, mit klarem Abstand Rang zwei in der kombinierten Zeitenliste eingebracht. Doch hätte es auch für ganz vorne reichen können? "Das weiß ich nicht", gestand Lorenzo. "Marc ist hier aber schon sehr schnell. Er liebt diese Strecke einfach und fühlt sich sehr wohl. Es ist er, der den Unterschied macht, nicht die Honda."

Lorenzo musste am Ende mit der Ersatzmaschine Gas geben, Foto: Yamaha
Lorenzo musste am Ende mit der Ersatzmaschine Gas geben, Foto: Yamaha

Ebenfalls Probleme, allerdings anderer Art, hatte Teamkollege Valentino Rossi. Im versagte nicht die Yamaha den Dienst. Er vermasselte seine beste Runde in letzter Minute selbst, weil ihm beim Anbremsen von Kurve zwölf ein Fehler unterlief und er so viel Zeit verlor. Bei den beiden Zwischenzeiten zuvor lag Rossi noch vor Spitzenreiter Marquez. "Leider ist mir dieser Schnitzer passiert und ich konnte keine ideale Runde fahren", war logischerweise auch Rossi nicht völlig glücklich. "Ohne diesen Fehler wäre ich viel näher dran."

Es war aber bei weitem nicht Rossis einziger Anbremsfehler an diesem Trainingsfreitag, weshalb er die offensichtliche Schwachstelle an seinem Bike verbessert haben will. "Auf der Bremse verlieren wir zu viel Zeit", stellt er fest. "Das müssen wir ändern, denn so macht man verdammt leicht etwas falsch."