Was lange währt, wird endlich gut. So könnte man Scott Reddings Woche bisher zusammenfassen. Sein Pramac-Team blieb wegen Gewitters und eines nicht aufgetauchten Flugzeugs in Argentinien hängen, nach einem abenteuerlichen Road Trip und etwa 70 Stunden Anreise kam er schließlich krank in Austin an. Nicht zu vergessen die Prellungen, die sich Redding bei seinem Reifenplatzer in Argentinien zuzog. Der Brite meint aber, dass ihm genau das geholfen hat, im zweiten Freien Training auf Rang vier vorzupreschen. Er witzelt: "Ich bin noch nicht wieder auf 100%, meine Kraft ist noch nicht ganz da, aber vielleicht hat mir genau das geholfen, nicht so aggressiv ans Werk zu gehen."

Sein Rezept für die 2:04.899, die ihn noch vor beide Werks-Yamahas brachte, erklärt Redding folgendermaßen: "Ich fuhr hinaus, war aber wieder zu aggressiv. Also habe ich mir in einer Runde gesagt: Chill out! Zieh dein Ding durch! Dann konnte ich mich immer weiter verbessern, das war echt ziemlich gut."

Ganz zufrieden ist Redding mit seiner Session aber noch nicht. Er glaubt, es wäre mehr drin gewesen für ihn, weil er anfangs viel verlor. Er schimpft: "Am Anfang hat ein Haufen Fahrer einfach nur herumgeblödelt. Das hat mich zuerst mit dem neuen Reifen viel Zeit gekostet. Ständig wurde ich blockiert." Tatsächlich lag Redding am Ende nur vier Tausendstelsekunden hinter Maverick Vinales.

Einige Sorgenfalten treiben ihm noch die Reifen auf die Stirn, so Redding: "Wir testeten einen harten Vorderreifen und ich hatte überhaupt kein Gefühl mehr, ich bin nur noch gerutscht. Das konnte ich nicht wirklich verstehen." Er seufzt: "Wir müssen morgen noch an der Lebensdauer der Reifen arbeiten, weil die Strecke hier ziemlich reifenmordend ist." Mit reifenmordendem Belag hat Redding ja in Argentinien bereits schlimme Erfahrungen gemacht.