Beim GP von Argentinien untermauerte Maverick Vinales 17 Runden lang, warum er bei Verantwortlichen und Insidern einen sehr hohen Stellenwert genießt. Vinales kämpfte mit seiner Suzuki GSX-RR unerschrocken und mutig gegen etablierte Größen wie Valentino Rossi und Andrea Dovizioso um sein allererstes Podium in der Königsklasse MotoGP. Ein Sturz in der drittletzten Runde in Kurve eins sorgte für ein abruptes Ende von Vinales eindrucksvollem Rennen. Statt möglicher 20 Punkte mitzunehmen schreibt Vinales nun im zweiten Rennen 2016 bereits den ersten Nuller an.

"Ich bin sehr traurig, aber auch sehr glücklich zugleich. Natürlich bin ich enttäuscht über mein Ergebnis, aber ich muss auch sehr, sehr stolz auf meine Leistung heute sein. Ich konnte das ganze Rennen über an der Spitze mitkämpfen und habe gespürt, dass meine Pace gut genug war für Platz zwei", versucht Vinales nach dem Rennen, sowohl die positiven als auch die negativen Aspekte des Argentinien-GP zu sehen. Dennoch: Der Frust überwiegt beim jungen Spanier. Zu gerne hätte er seinen ersten Pokal in seinem immer noch erst 20. MotoGP-Rennen mitgenommen.

Vielversprechendes Rennen von Suzuki-Pilot Vinales endet im Drama

"Nach dem schlechten Warm Up lief es im Rennen ziemlich gut und es ist schade, dass ich es nicht beenden konnte", hadert Vinales mit seinem Schicksal. Wie gut es für den Suzuki-Pilot tatsächlich lief, zeigt ein Blick auf das Lap Chart zum MotoGP-Rennen. Mit Ausnahme von Runde zehn, als Vinales zum vorgeschriebenen Pflichtboxenstopp abbog, lag der Spanier bis zu seinem Ausfall stets in den Top-5. Und auch die Pace, die Vinales an den Tag legte, sorgte für Aufsehen. Nach dem Stopp schloss er nämlich mit Siebenmeilenstiefeln zu Rossi auf Platz zwei auf.

Just, als Vinales Altmeister Rossi attackieren wollte, folgte in Kurve eins der Sturz. Im Infight gegen Rossi und die Ducatis von Andrea Dovizioso und Andrea Iannone fuhr Vinales nur eine minimal andere Linie als zuvor, was für sein Rennen jedoch fatale Folgen hatte. "Leider bin ich auf einen feuchten Fleck gekommen, weil ich nur ein ganz kleines bisschen über die Ideallinie hinaus geraten bin. Dafür habe ich mit einem sehr hohen Preis bezahlt", beschreibt ein ünglücklicher Vinales die Situation folgerichtig aus seiner Sicht.

Vinales krempelt nach dem Argentinien-GP schon wieder die Ärmel hoch

"Das ist sehr schwer zu akzeptieren, wenn man sich so gut fühlt und man spürt, dass man das Podium wirklich erreichen kann", trauert Vinales der verpassten Chance auf Platz zwei hinterher. Was bleibt nach diesem für ihn so unglücklichen Argentinien-Rennen übrig bei Vinales? Seine Pace im Rennen war ja sehr ermutigend. "Gleichzeitig ist dieses Rennen aber der Beweis dafür, dass uns ein großer Schritt gelungen ist und wir jetzt bereit sind für den Kampf an der Spitze", übt sich der Spanier in Optimismus.

Die nächste Chance auf sein erstes MotoGP-Podium bietet sich für Vinales bereits in einer Woche beim Rennen auf dem Circuit of the Americas. Vinales sendet bereits wieder eine Kampfansage an seine Gegner: "An diesem Wochenende haben wir auch gezeigt, dass wir ein paar Highlights setzen können. Daher werde ich natürlich jede Chance nutzen, die sich mir bietet. Wir sammeln immer mehr Erfahrung und das wird sich kurzfristig auch auszahlen. Für Austin bin ich zuversichtlich, dass wir wieder an der Spitze mitkämpfen können."