Das Reifen-Chaos der MotoGP nimmt kein Ende. Die Offiziellen mussten das zusätzliche Warm-Up (bzw. das 5. Training) am Sonntag wegen der Wetterbedingungen absagen, da es zum ersten Mal an diesem Wochenende regnete. Das stürzt Fahrer und Teams der Königsklasse in ein Dilemma.

Was war passiert? Am Samstag hatte sich im vierten Training Scott Reddings ein Teil von Scott Reddings Hinterreifen gelöst und das halbe Heck seiner Ducati abgeschlagen. Nach einer langen Beratung hatte sich Michelin dazu entschlossen beide Hinterreifen für den Sonntag zurückzuziehen und stattdessen eine dritte, in Argentinien bislang noch nicht getestete, Variante zu bringen.

Da noch niemand Erfahrung mit diesem Reifen hatte, wurde für Sonntag 9 Uhr Ortszeit (14 Uhr unserer Zeit) eine zusätzliche Session in der Länge von 30 Minuten angesetzt. Somit hätten alle Beteiligten 50 Minuten (30 + die 20 vom regulären Warm-Up) gehabt, sich auf den neuen Gummi einzustellen. Da es aber regnete, hätte der neue Slick-Reifen ohnehin nicht getestet werden können. Daher wurde die Session abgesagt.

Regen nun die sicherere Alternative

Nun gibt es für das heutige Rennen (21 Uhr unserer Zeit) zwei Möglichkeiten: Entweder es regnet und das Reifen-Debakel löst sich in Wohlgefallen auf. Oder es klart auf und bleibt trocken. Dann hätten alle Teams und Fahrer nur 20 Minuten ihre Motorräder auf den neuen Hinterreifen abzustimmen.

Ein Horrorszenario würde drohen, wenn es im Warm-Up (15:40 unserer Zeit) noch immer regnen würde, es bis zum Rennstart allerdings auftrocknen würde. Dann müssten die Fahrer mit einem Hinterreifen in den Grand Prix von Argentinien gehen, mit dem sie noch keine einzige Runde an diesem Wochenende bestritten hätten. Das wäre der Supergau für Michelin.