Nach einem problembehafteten Freitag brachte der Samstag Erleichterung bei Jorge Lorenzo. Von Platz 14 kämpfte sich der Weltmeister im FP3 auf Rang zwei nach vorne und durfte sich damit über den direkten Einzug in Q2 freuen. Mit mehr Gummi auf der Piste ist Lorenzo wieder vorne bei der Musik dabei, doch die Niederlagen gegen den Teamkollegen sowohl im Qualifying als auch im vierten freien Training wiegen am Ende dann doch schwerer.

Die Pflichtaufgabe "Direkte Qualifikation für Q2" meisterte der Yamaha-Pilot am Vormittag noch mit Bravour. Von Beginn weg konnte er seine schnellste Zeit vom Freitag knacken. Im letzten Run setzte er mit 1:40.392 dann seine bis dato beste Zeit des Wochenendes, welche ihn auf Rang zwei katapultierte. "Gestern war die Situation schwierig. Die Strecke war schmutzig und wir hatten viel mehr Probleme als Honda. Heute Morgen ging es mit mehr Gummi schon besser", berichtete Lorenzo. Mit neuem Aufschwung ging der Mallorquiner dann in das fürs Rennen so wichtige vierte freie Training. Doch dieser verpuffte hier gleich wieder.

Jorge Lorenzo hofft auf ein Podium am Sonntag, Foto: Yamaha
Jorge Lorenzo hofft auf ein Podium am Sonntag, Foto: Yamaha

Sturz macht Lorenzos Strategie beinahe zunichte

Einerseits stellte sich heraus, dass Lorenzo über die Longruns der direkten Konkurrenz immer noch etwas hinterher hechelt. Ein Sturz ganz zum Schluss des Trainings steuerte andererseits nicht unbedingt zu einem Vertrauensgewinn Lorenzos in seine M1 bei. Zumal dieser Zwischenfall die Strategie des Mallorquiners im Qualifying fast über den Haufen geworfen hätte: "Mit dem Crash hatte ich Pech. Ich konnte im Qualifying das zweite Bike nicht mehr benutzen, um schneller wechseln zu können", ärgert sich Lorenzo

Der Weltmeister plante nämlich als Einziger im gesamten Feld drei Runs mit jeweils nur einer gezeiteten Runde, was er letztlich auch durchziehen konnte. Doch die neuen Reifen erwiesen nicht gerade als Vorteil bei der Zeitenhatz. Trotzdem konnte Lorenzo seine Yamaha noch auf Startplatz drei stellen - und das auf einer Strecke, die ihm nicht unbedingt liegt. "Platz drei ist immer noch gut, zumal das nicht unsere beste Strecke ist. Daraus müssen wir das Beste machen, vielleicht können wir um den Sieg oder das Podium kämpfen", hofft Lorenzo.

Jorge Lorenzo sieht Scott Reddings Zwischenfall mit Sorge, Foto: Yamaha
Jorge Lorenzo sieht Scott Reddings Zwischenfall mit Sorge, Foto: Yamaha

Lorenzo beunruhigt über die Entwicklung bei Michelin

Der große Aufreger des Samstag war jedoch der Reifenschaden an Scott Reddings Ducati. Erneut musste sich der neue Reifenmonopolist Michelin deshalb heftige Kritik gefallen lassen. Man reagierte auf jeden Fall und rüstet das Feld für den Sonntag mit einem völlig anderen Reifen aus. Um sich auf diesen einzuschießen, ändert sich auch der Zeitplan für den Renntag: Vor dem eigentlichen Warm Up erhalten die Fahrer eine weitere Trainingssession.

Der Zwischenfall bei Redding jedoch besorgt Lorenzo: "Das ist natürlich nicht ideal für uns Fahrer. Wir schweigen nicht, es gab drei Bikes mit diesem Problem am Hinterrad", mahnt der Weltmeister an. "Ich hoffe, Michelin untersucht, was passiert ist, und dass das in Zukunft nicht mehr passiert. Denn das ist sehr gefährlich. Das Gewicht oder Drücke sollten in der MotoGP keine Rolle spielen."