Das vierte freie Training der MotoGP in Argentinien dürfte für einiges an Kopfzerbrechen bei Michelin sorgen. Scott Reddings Hinterreifen löste sich ausgangs Turn 6 bei über 200 km/h in seine Einzelteile auf und demolierte das Heck der Pramac-Ducati ordentlich. Zwei Unterbrechungen löste dieser Zwischenfall im Laufe der Session aus, die von Marc Marquez an der Spitze dominiert wurde.

Die Platzierungen: Vor der ersten Unterbrechung führte noch Valentino Rossi vor Andrea Iannone und Jorge Lorenzo, während Marc Marquez zunächst als Vierter abwartete. Nach der Unterbrechung holte sich Marquez die Spitzenposition und baute in den Schlussminuten seinen Vorsprung noch weiter aus. Am Ende stand eine Bestzeit von 1:39.882 für Marquez zu Buche. Andrea Iannone als Zweiter lag schon über acht Zehntelsekunden hinter dem Repsol-Piloten zurück.

Auf Platz drei beendete Valentino Rossi die Session, gefolgt von Jorge Lorenzo, Dani Pedrosa und Andrea Dovizioso. Bester Satelliten-Pilot ist Cal Crutchlow auf Position sieben. Der LCR-Fahrer hielt damit Maverick Vinales, Bradley Smith und Scott Redding in Schach. Ein kleines Erfolgserlebnis durfte auch Stefan Bradl im FP4 von Argentinien bejubeln. Der einzige Deutsche im Starterfeld stellte seine Aprilia immerhin auf Platz 16, womit er deutlich vor Teamkollege Alvaro Bautista lag.

Die Zwischenfälle: Als erster Fahrer musste Scott Redding nach gut zehn Minuten eine Schrecksekunde überstehen. Der Pramac-Pilot stürzte fast in Turn 6, konnte aber gerade noch die Kontrolle über seine Ducati behalten. Dabei jedoch wurde die Ducati im Heck ordentlich demoliert und die Strecke mit vielen Kleinteilen übersät, was eine Rote Flagge nach sich zog. Die Strecke wurde auf ihre Sicherheit überprüft und nach einigen Minuten wieder freigegeben.

Vier Minuten vor dem Ende wurde die Session wieder unterbrochen. Erneut wurden Safety conditions als Grund für die Unterbrechung angeführt. Offensichtlich wollte man bei Michelin erst weitere Daten aus Reddings Zwischenfall abwarten, ehe man die MotoGP-Piloten weiter auf die Reise schicken wollte. Nach etwas mehr als zwanzig Minuten Pause wurden die letzten Minuten der Session normal wieder aufgenommen. Zwei Minuten vor dem Ende der Session crashte Jorge Lorenzo in Turn 1, seine Yamaha war danach Kernschrott. Lorenzo überstand den Crash unverletzt.

Das Wetter: Die erwarteten Unwetter blieben auch bei der Generalprobe zum Argentinien-GP der MotoGP aus. Im vierten freien Training der Königsklasse zeigte sich der Himmel zwar teilweise bewölkt, dennoch wurden Außentemperaturen von 30 Grad Celsius erreicht. Mit knapp über 44 Grad Celsius kletterten die Temperaturen auf dem Asphalt ebenfalls relativ weit nach oben.

Die Analyse: Marquez führt die Session wieder mit einigen Zehntelsekunden Vorsprung an und zementiert damit seine Favoritenstellung an diesem Wochenende. Doch an der Spitze herrscht wieder Ausgeglichenheit, denn auch die Werksfahrer von Yamaha und Ducati sowie Dani Pedrosa und Maverick Vinales hinterließen bisher einen starken Eindruck. Berechtigte Hoffnungen auf ein Top-Resultat können sich auch Cal Crutchlow und Jack Miller machen, die an ihre bisher starke Form weiter anknüpften. Aber: Sollte es im Rennen tatsächlich regnen, sind alle Erkenntnisse der Trainings wieder Makulatur.