Die Piloten der großen MotoGP-Werksteams reisen normalerweise auf dem schnellsten und angenehmsten Weg zu den 18 Saisonrennen - Business-Class selbstverständlich. Dass aber auch das nicht vor einem echten Horrortrip schützt, musste Marc Marquez bei seiner Anreise zum Grand Prix von Argentinien erkennen. Er brauchte von Montag bis Donnerstag, um es von Barcelona nach Termas de Rio Hondo zu schaffen. Wie war es dazu gekommen?

Der ursprüngliche Plan sah vor, dass sich Marquez am Montagmorgen von seiner Heimatstadt Cervera, etwa eine Stunde von Barcelona entfernt, auf den Weg in Richtung des Flughafens 'El Prat' in der katalonischen Metropole macht. Von dort sollte es mit British Airways nach London gehen, von wo aus Marquez mit seiner Entourage - unter anderem Trainer Jose Luis Martinez, Vater Julia und Mentor Emilio Alzamora begleiteten ihn - den Atlantik nach Buenos Aires überqueren sollte. Dazu kam es aber gar nicht erst. Wegen Schlechtwetters in London wurde der Flug dorthin abgesagt, Marquez musste in Spanien bleiben, nachdem er und seine Gefolgschaft vier Stunden am Flughafen zugewartet hatten.

Marquez nutzt Verspätung für Training

So ging es zurück nach Cervera, am Dienstag sollte, nun mit Air Europa, gegen Mittag ein neuer Versuch folgen. Dieses Mal würde es von Barcelona nach Madrid und dann nach Buenos Aires gehen, so der Plan. Den Vormittag nützte Marquez für eine kurze Mountainbike-Session, von der er gutgelaunt ein Bild auf Instagram postete. "Unser Flug wurde gestern gecancelt, wir starten heute", schrieb er da. Starten konnte Marquez in Barcelona dieses Mal tatsächlich, allerdings mit so viel Verspätung, dass er den Anschlussflug in Madrid nicht mehr erreichte. Der nächste Flug von Air Europa ging erst am Mittwochabend. Zu spät, musste Marquez doch am Donnerstag bereits an der Pressekonferenz in Termas de Rio Hondo teilnehmen. Ein Fernbleiben hätte eine Strafe durch die Dorna nach sich gezogen.

Die Entscheidung fiel schließlich auf einen erneuten Fluglinienwechsel zu Iberia, die einen Flug am Mittwoch zur Mittagszeit im Angebot hatten. Eine Nacht musste Marquez aber dennoch in Madrid verbringen. Am Mittwoch ging es dann ohne Probleme von dort nach Buenos Aires, wo Marquez Mittwochabend ankam. Argentinien war nun also erreicht, von Buenos Aires nach Termas de Rio Hondo sind es aber immer noch deutlich mehr als 1000 Kilometer.

Also musste in Buenos Aires ein Flieger gechartert werden, um den kaum angeflogenen Flughafen von Termas de Rio Hondo zu erreichen. Gegen 22 Uhr war alles geklärt und der Jet hob ab, drehte aber bald wieder um. Ein Triebwerk versagte den Dienst. "Ich habe sogar schwarzen Rauch aus dem Motor kommen sehen", erzählte Marquez. Schlussendlich erreichte er Termas de Rio Hondo um 3 Uhr nachts am Donnerstag - ein echter Horrortrip für den zweifachen MotoGP-Weltmeister.