Manchmal muss man sich auf alte Dinge zurückbesinnen, um ein gewünschtes Resultat zu erzielen. An etwas, das funktioniert, sollte man nun mal nicht rühren. Für Honda hat sich diese Weisheit einmal mehr als richtig erwiesen. Am Donnerstag kämpfte Marc Marquez noch mit immensen Problemen an der Motorbremse, am Folgetag lief es für den Spanier schon wesentlich besser. Den Grund dafür erläuterte Marquez nach den Trainingssessions. "Sobald wir zum zweiten Freien Training rausgegangen sind, haben wir das Setup, dass wir gestern erarbeitet haben, verändert und ich habe mich gleich viel besser gefühlt."

Marquez und sein Team sind für den zweiten Trainingstag nun auf das Basis-Setup der Katar-Testfahrten zurückgegangen. Der Wechsel hat sich ausgezahlt, wie der direkte Vergleich zeigt. Am Donnerstag schaffte es Marquez in seiner schnellsten Runde in 1:56.258 um den Losail International Circuit, am ersten Freitags-Training war dies schon eine seiner langsameren Rundenzeiten. Mit einer 1:55.401 fuhr er in dieser Session hinter Andrea Iannone auf den zweiten Rang in der Gesamtwertung.

Am Freitagnachmittag konnte sich Marquez mit dem neu-alten Setup sogar nochmals verbessern. In seiner vorletzten Runde setzt der Spanier eine 1:54.835. Von Zeiten im 1:56er-Bereich war kaum noch eine Spur. Lediglich fünf von 17 Fliegenden Runden beendete Marquez unter der 1:55er-Marke. Dementsprechend positiv fiel seine Bilanz am Ende des Tages aus: "Wir haben weiter gut gearbeitet und unsere Pace ist nicht allzu schlecht." Für einen dritten Platz in der Gesamtwertung reichte es auf jeden Fall. "Das wir direkt im QP2 sind, ist gut, denn in diesem Jahr sind die Zeiten sehr eng beieinander", merkte der zweifache MotoGP-Champ dennoch an.

"Wir haben etwas vergessen"

Doch wenn das Setup soweit passte, warum hat es dann nicht zur Spitzenposition gereicht? Wie bei so vielen anderen Fahrern ist auch im Fall Marquez der Schuldige schnell gefunden. Die Elektronik. "Wir arbeiten immer noch mit der neuen Elektronik in allen Bereichen des Bikes", erklärte Marquez. "Auch während der Starts. Während der Tests haben wir uns auf alles konzentriert, aber haben den Start vergessen. Jetzt müssen wir also daran arbeiten", gab der Honda-Pilot ehrlich zu.

Die Startphasen sind jedoch nur eine von Marquez´ Schwierigkeiten. "Das Problem ist, dass man (im Mapping) nicht mehr wie im letzten Jahr verschiedene Channels zur Auswahl hat, oder zumindest wenigere", erläuterte Marquez sein Grundproblem. Dieser Umstand erfordert eine höhere Anpassungsfähigkeit des Piloten. Eine Sache, an der Marquez im Moment noch arbeiten muss: "Wir sind noch nicht bei 100 Prozent und werden es in diesem Rennen auch nicht sein."