Knapp vier Wochen nach Yamaha zog nun auch der Erzrivale nach: Repsol-Honda enthüllt sein neues Bike für die MotoGP-Saison 2016. Marc Marquez und Dani Pedrosa sowie die Verantwortlichen, allen voran HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto und Repsol-Honda-Teamchef Livio Suppo, versammelten sich am Sentul International Circuit in Indonesien, um die neue MotoGP-Honda vorzustellen.

Mit der neuen RC213V glaubt man bei Repsol-Honda, die Probleme aus der Vorsaison endlich vergessen machen zu können. Wie jedoch die ersten Testfahrten vor knapp zwei Wochen in Sepang gezeigt haben, tut sich ausgerechnet Motorrad-Gigant Honda schwer damit, sein neues MotoGP-Bike auf die veränderten Gegebenheiten anzupassen. Gerade die neue Einheitselektronik aus dem Hause Magneti Marelli stellt Honda vor große Probleme, auch die Michelin-Reifen passen nicht zum aggressiven Fahrstil eines Marc Marquez.

Technik-Trouble: Nakamoto glaubt an die Honda-Ingenieure

Aus diesem Grund spuckt HRC-Vizepräsident Shuhei Nakamoto bereits wieder in Hände. Er weiß, dass Honda in vielen Bereichen noch einiges an Aufholbedarf gegenüber der Konkurrenz hat: "Wir arbeiten hart daran, unser Wissen über die neue Einheitssoftware und die Michelin-Reifen zu erweitern. Ebenfalls arbeiten wir an unserem neuen Motor." Doch nicht nur bei den einzelnen Komponenten, sondern auch beim Zusammenspiel derer hat Honda noch viel Luft nach oben. Den zu aggressiven Motor konnte man 2015 noch mit der hochentwickelten, hauseigenen Elektronik einigermaßen bändigen.

Dieser Vorteil fällt durch die neue Einheitselektronik von Magneti Marelli weg. Nakamoto zweifelt jedoch nicht daran, dass die Honda-Techniker die Umstellung meistern werden: "Aber ich glaube daran, dass unsere Ingenieure es schaffen werden, Dani und Marc einen guten Motor für die Weltmeisterschaft zur Verfügung zu stellen." Gut fünf Wochen und sechs Testtage hat Honda noch Zeit fürs Feintuning der neuen RC213V. Dann wird es beim Saisonauftakt in Katar erstmals richtig ernst.

Die Änderungen an der neuen MotoGP-Honda

Um den Problemzonen aus der MotoGP-Saison 2015 entgegen zu wirken, als der Motor der Honda zu aggressiv war, feilte man bei japanischen Motorradgiganten akribisch am neuen Bike. Ergebnis der Bemühungen: ein leichterer Motor mit mehr Power, der selbige sanfter entfalten soll. Die Arbeit am Motor könnte durch die neue Elektronik zu einem gewissen Teil zunichte gemacht worden sein, umso mehr gilt es für Honda, die einzelnen Komponenten optimal aufeinander abzustimmen.

Aber auch andere Teile des Bikes schaute man sich bei Honda genau an. So wurden auch das Chassis und der Rahmen überarbeitet, um die Aerodynamik und das Handling der RC213V zu verbessern. Zudem versucht man durch die Anpassungen am MotoGP-Bike auch, das Optimum aus den neuen Michelin-Reifen herauszuholen. Ob die über den Winter vorgenommenen Änderungen fruchten, wird beim Saisonauftakt der MotoGP-Saison 2016 am 20. März in Katar zu sehen sein.

Technische Spezifikationen der Repsol-Honda 2016

Länge2.052 mm
Breite645 mm
Höhe1.110 mm
Radstand1.435 mm
Bodenabstand115 mm
GewichtGemäß der FIM-Regularien
MotorFlüssigkeitsgekühlter Viertaktmotor
Maximale LeistungMehr als 180 KW
RahmenAluminium twin-tube
Vorderrad17 inch
Hinterrad17 inch
Aufhängung vorneTeleskop-Gabel
Aufhängung hintenPro-link
Tankkapazität (maximal)22 Liter