Am 16. Februar wird Valentino Rossi 37 Jahre. Ein Alter, in dem die meisten Motorradpiloten ihren Helm schon an den Nagel gehängt haben. Auch Rossi muss sich derzeit mit einem möglichen Ende seiner Karriere beschäftigen. Sein Vertrag bei Yamaha läuft mit Saisonende aus, für den Fall eines Rücktritts muss sich das Werksteam nach einem Ersatz für Rossi umsehen. Die Anwärter stehen aufgrund der besonderen Situation, dass in diesem Jahr alle Fahrerverträge auslaufen, bereits Schlange.

Rossi hat sich von Yamaha fünf bis sechs Rennen Bedenkzeit erbeten, wohl nicht zufällig der Zeitraum bis zu seinem großen Heimrennen in Mugello Ende Mai. Eine Strategie, die Rossi bereits in der Vergangenheit verfolgt hat, zuletzt bei der Vertragsverlängerung mit Yamaha vor zwei Jahren. "Ich werde es so machen wie 2014. Auch damals habe ich die ersten paar Rennen abgewartet", erinnert Rossi im Gespräch mit Sky Italia an die damalige Situation.

2014 entschied sich Rossi nach wenigen Rennen für zwei weitere Jahre, Foto: Milagro
2014 entschied sich Rossi nach wenigen Rennen für zwei weitere Jahre, Foto: Milagro

Ginge es nach Rossi selbst, würden die Entscheidungen über Verträge oder Karriereenden erst viel später fallen. "Als Fahrer würdest du natürlich am liebsten bis Valencia abwarten und dann in aller Ruhe entscheiden. Es geht aber einfach schon früher los, also muss man sich nach fünf bis sechs Grands Prix Gedanken machen", erklärt der mit 330 Grand-Prix-Starts mit Abstand erfahrenste Pilot der Motorrad-Weltmeisterschaft.

Rossi für zwei Jahre, oder gar nicht

Während Rossis Entscheidung über eine Fortsetzung seiner Karriere also noch alles andere als fix scheint, hat er eines für sich bereits fixiert. Wenn es weiter geht, dann bis 2018, also zum stolzen Motorradalter von 39 Jahren: "Falls ich meine Karriere fortsetze, dann auf jeden Fall für zwei Jahre. So funktioniert das Business heutzutage. Alle Verträge werden für die nächsten beiden Saisons gemacht."

Offen ist aktuell auch noch, ob Jorge Lorenzo im Fall einer Vertragsverlängerung Rossis weiterhin sein Teamkollege bei Yamaha ist. Lorenzo wird, wie in der Vergangenheit schon häufiger, mit Ducati in Verbindung gebracht. Ducati-Rennchef Paolo Ciabatti bestätigte grundsätzliches Interesse am amtierenden Weltmeister, stellte aber klar, dass es noch kein Angebot gegeben habe. Ebenso betonte Lorenzo immer wieder, seine Karriere bei Yamaha beenden zu wollen. Rossi, der sein Gastspiel bei Ducati bereits erfolglos hinter sich gebracht hat, erklärte aber ebenso bereits, in seinem Alter keinen Wechsel mehr zu planen. Auf wen soll die Führungsriege bei Yamaha also eher hören? Auf Lorenzo oder auf Rossi? "Eher auf mich", schmunzelt Rossi.