Die MotoGP-Saison 2016 hat noch gar nicht begonnen, und schon spuckt Neo-Pramac-Ducati-Pilot Scott Redding große Töne. Bereits bei der Team-Präsentation seines neuen Rennstalls am 20. Januar sprach Redding davon, in die Top-6 der Meisterschaft vordringen zu wollen und bei einigen Rennen beim Kampf ums Podium mitzumischen. Nun geht Redding noch einen Schritt weiter: Er sieht sich für 2017 im Werksteam von Ducati.

"Mein Ziel ist es, auf dem Werksbike zu sitzen, Ende der Geschichte", tönt Redding bereits im Gespräch mit MCN. "Ich glaube auch, dass Ducati und Pramac dies ebenfalls wollen", ist sich Redding sicher, von seinem neuen Arbeitgeber genügend Rückendeckung für dieses Vorhaben zu erhalten. Ducati jedenfalls hat in Reddings Augen Großes mit ihm vor: "Sie wollen sehen, wie ich ins Werksteam aufsteige, deshalb haben sie mich wohl unter Vertrag genommen."

Andrea Iannone entwickelte sich prächtig bei Ducati, Foto: Ducati
Andrea Iannone entwickelte sich prächtig bei Ducati, Foto: Ducati

Redding auf den Spuren von Iannone

Weiteren Grund für Optimismus erhält Redding durch die Tatsache, dass diese Art von Aufbauarbeit bereits mit einem seiner Vorgänger im Pramac-Team funktioniert hat. Andrea Iannone saß 2015 erstmals auf einem Werksbike in der MotoGP. "Bei ihm hat das funktioniert, und ich denke, sie haben mit mir dasselbe vor. Das erfüllt mich mit Zuversicht!", so ein euphorischer Redding.

Mit guten Leistungen im Ducati-Satelliten-Team könnte sich Redding in der Tat für höhere Aufgaben im Werksteam empfehlen. Mit Ende der Saison 2016 laufen von fast allen Fahrern die Verträge aus, die Silly Season könnte das Fahrerfeld also kräftig durcheinander wirbeln. Sollte es für Andrea Dovizioso noch dazu ähnlich schlecht laufen wie ab dem Mugello-Wochenende in der vergangenen Saison, ist ein Fahrerwechsel bei Ducati alles andere als ausgeschlossen.

Die Honda raubte Scott Redding oft den letzten Nerv, Foto: Marc VDS Racing
Die Honda raubte Scott Redding oft den letzten Nerv, Foto: Marc VDS Racing

Redding: Abrechnung mit Honda

Die schwierige Zeit bei Honda scheint Redding dagegen hinter sich gelassen zu haben. 2014 auf der Open-Honda und 2015 auf der Satelliten-Honda kam Redding auf keinen grünen Zweig. Sein bestes Resultat bildet der dritte Platz beim Regen-Chaos in Misano 2015. Beim Launch der Pramac-Ducati deutete Redding schon an, sich nie richtig mit der Honda angefreundet haben zu können. Er habe dort nie 100 Prozent seines Potenzial ausschöpfen können, verriet Redding damals.

Im Nachhinein findet Redding gar harte Worte für den japanischen Motorrad-Giganten: "Ducati ist das genaue Gegenteil von Honda", betont er. "Ducati hat mir eine gute Basis geschaffen und pusht weiter und gibt mir alles, was ich brauche, wenn ich mich gut schlagen möchte. Sie wollen gewinnen, alles andere ist für sie zweitrangig. Das ist ihr einziges Ziel für die Rennwochenenden."