Weltmeister Jorge Lorenzo brennt darauf, wieder mit seinem Teamkollegen Valentino Rossi um den MotoGP-WM-Titel zu wetteifern. "Ich hoffe, dass er wieder mein größter Rivale sein wird", so der amtierende Weltmeister Lorenzo bei der Präsentation der neuen Yamaha M1 für die MotoGP-Saison 2016. "Das bedeutet natürlich auch, dass wir unsere Gegner wieder hinter uns lassen müssen", hofft Lorenzo zudem auf eine erneute Yamaha-Dominanz in diesem Jahr.

2015 holte Yamaha alle drei WM-Titel: den bei den Fahrern, den Teams und den Konstrukteuren. Lorenzo, mit sieben Saisonsiegen zudem der Fahrer mit den meisten Siegen in 2015, lobt seine Vorjahres-M1 noch einmal in höchsten Tönen: "Das Bike war letztes Jahr einfach unglaublich. Wir haben uns in jeder Hinsicht verbessert, die M1 war quasi ein perfektes Bike. Hoffentlich bleibt das so, was bedeuten würde, dass es wieder zwischen mir und Vale um den Titel geht."

Lorenzo: Sah so aus, als könnte ich nicht Weltmeister 2015 werden

Doch lassen sich die Ereignisse aus 2015 überhaupt wiederholen, oder ist gar noch eine Steigerung drin? Für Lorenzo jedenfalls war 2015 eine unglaublich kräftezehrende Saison, lag er doch im Duell gegen Rossi stets im Hintertreffen, mit Ausnahme des tschechischen Grand Prix. Nach dem Rennen in Brünn lagen Rossi und Lorenzo gleichauf an der Spitze, Lorenzo führte die WM nur wegen der größeren Anzahl an Siegen an.

"Die Saison war sehr lang, und vieles ist passiert", blickt Lorenzo noch einmal auf seine Weltmeister-Saison zurück. "Ich habe oft gedacht: Jetzt ist meine Zeit, aber dann hatten wir wieder Probleme. Zwei, drei Mal war ich sehr nahe an Valentino dran, habe dann aber wieder Punkte verloren und musste aufholen. Es sah schon so aus, als könnte ich nicht Weltmeister werden, aber am Ende habe ich es doch noch geschafft", freut sich Lorenzo über sein Happy End beim Launch.

Wie sehr beeinflussen die Reifen und die Elektronik die Yamaha?

Auch wenn Lorenzo seine M1 als fast perfektes Bike bezeichnet, Arbeit wartet genug auf ihn und das Yamaha-Team. Der Einführung von Einheitssoftware und neuen Reifen sei Dank. Zudem offenbarte die 2015er-Version der M1 eine Schwachstelle gegenüber der Konkurrenz von Honda und Ducati: die Höchstgeschwindigkeit. "Wir müssen die Motorleistung verbessern", mahnt Lorenzo daher an.

"Wir verlieren ein bisschen auf der Geraden. Mit der neuen ECU und den neuen Reifen ändern sich so viele Dinge, das Gefühl ist ein ganz anderes." Doch gerade das Fahren mit den Michelin-Reifen ist kein unbekanntes Gefühl für Lorenzo. Bei seinem MotoGP-Debüt 2008 war der Mallorquiner ebenfalls mit Reifen des französischen Herstellers unterwegs. "Die Reifen sind nicht das Problem, man muss nur ein bisschen vorsichtig sein", weiß Lorenzo.

"Zum Glück bin ich schon 2008 mit Michelin gefahren. Ich verstehe daher, dass sie einen ganz anderen Fahrstil erfordern, und man muss anders die Kurven anbremsen. Das kann für meinen Stil besser sein, aber das wissen wir erst, wenn wir auf mehrern Strecken unterwegs waren", so Lorenzo über einen möglichen Erfahrungsvorsprung gegenüber der Konkurrenz.

Jetzt seid ihr gefragt, liebe MSM-User

Was traut ihr Jorge Lorenzo in dieser Saison zu? Kann er seinen Titel verteidigen? Ist ein Duell gegen Rossi um den WM-Titel überhaupt realistisch? Oder muss Yamaha den Regeländerungen Tribut zollen und fährt 2016 gar hinterher? Liebe Motorsport-Magazin.com-User, wir wollen eure Meinung und eure Einschätzung dazu in den Kommentaren erfahren!