Anthony West machte in der Saison 2015 genau einmal Schlagzeilen, und zwar, als er nach dem Sepang-Clash auf Facebook ausrastete und klarstellte, dass er Valentino Rossi auf keinen Fall vorbeilassen würde:

Das Thema Rossi hatte sich für West bereits nach der ersten Kurve erledigt, doch seine restlichen Beschwerdepunkte, insbesondere finanzieller Natur, machen dem australischen Haudegen weiter zu schaffen. Ein Grand-Prix-Bike konnte er für nächste Saison nicht organisieren, ebenso wenig Sponsoren oder ein Team. Nach seiner Dopingsperre 2013 und dem Rauswurf beim Moto2-Team QMMF während der Saison 2015 hatte er zwar für die letzten drei Saisonrennen das MotoGP-Bike von Karel Abraham pilotiert, doch AB Racing zieht sich aus der MotoGP zurück und stellt so auch keine Alternative für West dar. Unterdessen muten seine Versuche, für 2016 doch noch irgendetwas auf die Beine zu stellen, schon fast skurril an. Unter anderem bietet der Australier auf Facebook verschiedene Gebrauchtfahrzeuge zum Verkauf an:

Außerdem versucht West nun, per Crowdfunding 5000 australische Dollar aufzutreiben, um beim Dirt Track Troy Bayliss Classic in Australien an den Start zu gehen. Immerhin hatte er im November erfolgreich an einigen Dirt-Track-Rennen in den USA teilgenommen. Der Erfolg seiner Aktion auf dem Gofundme-Portal ist allerdings überschaubar, mehr als 70 Dollar sind bisher nicht zusammengekommen. Gut möglich, dass West mit seiner beißenden Kritik an Rossis Fans viele Unterstützer vergrault hat.

Allerdings scheint der umtriebige Australier noch ein weiteres Ass im Ärmel zu haben. Auf Facebook kündigte er an, bald in Australien ein Boot-Camp für Biker zu eröffnen, die Strecke auf halbem Weg zwischen der Goldküste und Brisbane sei sogar schon im Bau. Vielleicht ist das wirklich der richtige Weg für West, immerhin hatte es für ihn bisher in keiner Rennklasse je zum großen Durchbruch gereicht und nach seiner Dopingaffäre wird er für 2016 wohl kaum mehr einen großen Sponsor an Land ziehen können. Er hatte sich in der Vergangenheit immer wieder bitterlich beklagt, dass er mit dem Motorradfahren kein Geld verdient. So oder so, ohne West ist der MotoGP-Zirkus 2016 wohl um ein Original ärmer.