Nach den Ereignissen rund um den Sepang-Clash von Valentino Rossi und Marc Marquez ist die Saison der drei MotoGP-Rookies Maverick Vinales, Jack Miller und Loris Baz ein wenig untergegangen. Wer schlug sich am besten? Wer hatte Probleme? Motorsport-Magazin.com blickt auf die Saison der drei Neueinsteiger zurück.

Maverick Vinales

Nachdem sich der Spanier im Vorjahr den dritten Platz in der Moto2-Weltmeisterschaft sichern konnte, nahm man bei Suzuki das Risiko eines neuen Bikes mit einem unerfahrenem Piloten in Kauf. Das Vertrauen des japanischen Werkes in Vinales zahlte sich jedoch schnell aus. Bereits im zweiten Rennen in Austin fuhr der 20-Jährige auf den neunten Rang in der Rennwertung. Nur fünf Rennen später krönten Vinales und sein Teamkollege Aleix Espargaro den Wiedereinstieg mit einer Doppelpole in Barcelona.

Über die ganze Saison hinweg zeigte Vinales für einen Rookie fantastische Leistungen, lag hier und da sogar vor Routinier Espargaro. Seine besten Resultate fuhr Vinales in Barcelona und Australien ein. Beide Male erkämpfte sich der Spanier den sechsten Platz. Mit Rennausfällen hatte sich der Rookie hingegen kaum auseinanderzusetzen. Unter schlechtesten Bedingungen wie beim GP von Silverstone blieb Vinales sitzen, nur in Brünn und Motegi fiel er aus.

Maverick Vinales holte sich den , Foto: Suzuki
Maverick Vinales holte sich den , Foto: Suzuki

Jack Miller

Vor Beginn der Saison war Jack Millers Neueinstieg in die Königsklasse, ohne vorher in der Moto2 an den Start gegangen zu sein, viel diskutiert. Zuletzt wagte diesen Sprung Millers Landsmann Gary McCoy 1998. Im Gegensatz zu seinem Rivalen und gutem Freund Vinales hatte Miller in seiner ersten MotoGP-Saison einige Probleme. Während Vinales wenige Ausflüge ins Kiesbett unternahm, stürzte der 20-Jährige sieben Mal während eines Rennens, zieht man Trainingssitzungen hinzu sogar noch häufiger. Doch während sich Vinales aufs Werksunterstützung verlassen konnte, bewegte Miller im ersten Jahr nur eine Open-Honda ohne Unterstützung der HRC.

Trotz dieser Unterschiede zeigte sich des Öfteren deutlich, das großes Talent in Miller steckt. Bereits beim dritten GP in Argentinien schaffte es der Australier als bester Open-Fahrer ins Parc Ferme und wiederholte dies bei seinem Heim-GP auf Phillip Island. Zwar reichten seine Leistungen nicht für den Titel des besten Open-Fahrers, den man sich bei Honda als Ziel gesetzt hatte, aber seine Kollegen auf der Open-Honda schlug Miller um Längen.

Jack Miller hatte in seiner ersten MotoGP-Saison Höhen und Tiefen, Foto: Milagro
Jack Miller hatte in seiner ersten MotoGP-Saison Höhen und Tiefen, Foto: Milagro

Loris Baz

Als zweiter Fahrer neben Stefan Bradl stieg auch Loris Baz 2015 neu in die MotoGP ein. Doch während Bradl nach den Problemen im Hause Forward Yamaha zu Aprilia übersiedelte, blieb Baz seinem Hersteller treu. Mit seiner Größe von 1,91 cm ist der Franzose keine ideale Besetzung für eine MotoGP-Maschine, doch Baz ließ sich davon nicht beirren. Sein bestes Ergebnis fuhr der 22-Jährige beim Grand Prix von San Marino ein. Im für Misano untypischen Regenchaos traf Baz die richtigen Entscheidungen und verpasste das Podest mit einem vierten Platz nur knapp. In Laufe der Saison konnte er jedoch nicht mehr an diesen Erfolg anknüpfen, insgesamt landete er sieben Mal in den Punkten. Was Ausfälle in einem Rennen betrifft, konnte VInales Baz' Bestmarke um ein Rennen unterbieten. In Jerez, Motegi und Sepang beendete der Franzose das Rennen vorzeitig.

Loris Baz wechselt 2016 von Forward Yamaha zu Pramac Ducati, Foto: Milagro
Loris Baz wechselt 2016 von Forward Yamaha zu Pramac Ducati, Foto: Milagro

Fazit

Der zwölfte Rang in der Gesamtwertung und der Titel "Rookie of the Year" sprechen für sich. Weder Miller noch Baz können mit ihren Leistungen an Vinales herankommen. Der Australier schaffte es immerhin zweimal ins Parc Ferme, doch Vinales konnte durch weitestgehend konstante Leistungen in den Punkten glänzen. Baz tat sich, nicht zuletzt aufgrund von nicht konkurrenzfähigem Material und seiner Körpergröße, schwer.

Zu bedenken bleibt jedoch, dass Vinales als einziger Rookie auf Werksmaterial und -unterstützung vertrauen kann. Gegenüber seinen Rookie-Konkurrenten auf der Open-Honda und der Forward-Yamaha war der Spanier damit natürlich im Vorteil, auch wenn das Suzuki-Projekt noch nicht völlig ausgereift ist.