Seine beiden Star-Piloten haben in dieser Saison den WM-Titel unter sich ausgemacht. Trotzdem ist auch Yamaha-Rennleiter Lin Jarvis nicht glücklich mit der Schlussphase dieser Saison. Der Krieg zwischen Valentino Rossi und Marc Marquez bestimmte in den letzten Wochen die Schlagzeilen und wurde von den Fans in den Sozialen Medien weiter ausgefochten. Vor allem Marquez bekam dabei sein Fett weg und sah sich immer wieder mit homophoben Fotomontagen von ihm und Jorge Lorenzo konfrontiert.

Das Rennen in Valencia hat nicht gerade dabei geholfen, die Emotionen wieder abzukühlen und sich wieder auf den Sport zu konzentrieren. Marquez fuhr über die gesamte Renndistanz hinter Lorenzo her und eskortierte den Yamaha-Piloten bis ins Ziel. Von einem Schutz Marquez' für Lorenzo will Jarvis jedoch nichts wissen und teilt in diesem Zusammenhang auch gegen die Medien und alle Verschwörungstheoretiker aus.

Jorge Lorenzo hielt sich bis ins Ziel vor Marc Marquez und Dani Pedrosa, Foto: Monster
Jorge Lorenzo hielt sich bis ins Ziel vor Marc Marquez und Dani Pedrosa, Foto: Monster

Jarvis fordert: Fokus auf den Sport!

"Ich habe nichts davon gehört. Es ist genug darüber geredet worden, wer was getan hat! Wir sind hier, um über die Meisterschaft zu sprechen. Wir sollten uns wieder auf den Sport konzentrieren. Ich habe mir die Erklärung von Jorge, Marc und Dani angehört und muss ihnen glauben, da ich noch keine Zeit zur Analyse hatte", erklärte Jarvis auf der Pressekonferenz nach dem Rennen. "Ich würde es auch vorziehen, wieder ohne Polemik oder Erfindungen der Medien weiterzumachen. Sie versuchen immer etwas zu finden, das nicht der Wahrheit entspricht", poltert der Brite weiter.

Stattdessen ruft der Yamaha-Rennleiter den Leuten ins Gedächtnis, wie hart es eigentlich ist, in einer Rennserie wie der MotoGP, wo das Level unglaublich hoch ist, derart erfolgreich zu sein wie Yamaha in diesem Jahr: "Man muss für den Erfolg alles auf die Reihe kriegen. Unsere Fahrer sind großartig an diese Saison herangegangen. Marc hat uns letztes Jahr zertrümmert und sie mussten sehr fokussiert sein und alles dem Erfolg unterordnen. Nächstes Jahr wird es nicht anders sein", mahnt Jarvis an.

Yamaha durfte 2015 oft feiern, Foto: Yamaha
Yamaha durfte 2015 oft feiern, Foto: Yamaha

Fantastische Saison beim Yamaha-Jubiläum

In diesem Zusammenhang spricht Jarvis auch ein Lob an Rossi aus für die großartige Saison, die der Doktor im Alter von 36 Jahren nochmal hingelegt hat: "Vale hat eine fabelhafte Saison hingelegt, und den Titel um fünf Punkte zu verlieren ist für ihn sehr hart, denn er hat vom Beginn weg geführt", zeigt Jarvis Mitgefühl für seinen unterlegenen Fahrer. "Wir müssen beiden Fahrern gratulieren, auch wenn am Ende nur Einer gewinnen kann. Das ist das Problem wenn man zwei Top-Fahrer hat, einer ist immer unglücklich. Man kann die Zeit nicht zurückdrehen und deshalb sollten wir uns jetzt auf die Zukunft konzentrieren", hat Jarvis die Saison 2016 schon voll im Kopf.

Jedoch nicht, ohne mit Stolz auf das Erreichte zurückzublicken: "Das war ein außergewöhnliches Jahr für uns! Wir haben elf Rennen gewonnen und die WM von Anfang bis Ende angeführt. Ein tolles Jahr bei unserem 60-jährigen Jubiläum! Wir haben von unserem Boss die Order bekommen, alle drei Titel einzufahren. Gratulation an Jorge für seinen dritten Titel mit uns", schließt Jarvis ab.