Jorge Lorenzo (Yamaha, Platz 1): "Es war eines der härtesten Rennen meiner Karriere. Der Druck war von der ersten Kurve an hoch und ich habe versucht, bis ans Limit zu pushen. Der Hinterreifen hat vor allem auf der rechten Seite stark nachgelassen und hat oft durchgedreht. Vor allem am Kurveneingang musste ich vorsichtig sein. Es war schwer, hohe 31er-Zeiten zu halten. Genauso schwer war es, die Boxentafel zu erkennen. Ich habe fast nichts sehen können und einfach mein Maximum vom Start bis ins Ziel gegeben. Ich habe über gar nichts nachgedacht. Am Ende sah ich Marc und Dani näher kommen und habe mir gesagt, einfach so schnell zu fahren wie möglich."

Marc Marquez (Honda, Platz 2): "In den ersten 20 Runden war es schwierig, Jorge zu folgen. In den letzten sechs oder sieben Runden konnte ich wirklich auf ihn aufholen. Ich habe beim Beschleunigen viel verloren. In der nächsten Runde kam Dani [Pedrosa] an und hat mich überholt. Er kam dann weit raus und ich bin innen durch. Dabei habe ich eine halbe Sekunde verloren. Ich war in den letzten Kurven nah dran, aber es war nicht genug. Ich bin enttäuscht, dass ich nicht gewonnen habe."

Dani Pedrosa (Honda, Platz 3): "Ich habe mich die meiste Zeit im Rennen nicht wohl gefühlt. Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Setup. In den ersten Runden war der Vorderreifen zu weich für den vollen Tank. Ich habe dann versucht, etwas ruhiger zu fahren und die Reifen zu schonen. Ich habe es wieder versucht, aber konnte dann die Front nicht genug kontrollieren. Ich versuchte, gute Rundenzeiten zu fahren, aber ich verlor wieder den Anschluss. Ich habe mich dann wieder auf mich selbst konzentriert. Langsam konnte ich dann doch schneller fahren. Ich versuchte, aufzuholen, als die Vorderleute eine langsamere Pace anschlugen. Ich holte sie ein und schaute auf mein Display, da sah ich, dass es nur noch zwei Runden waren. Ich habe attackiert, aber ich war von meiner Aufholjagd noch zu heiß und habe mich nicht genug konzentriert, so dass Marc wieder vorbeikonnte."

Der Traum vom zehnten WM-Titel zerplatze für Valentino Rossi, Foto: Tobias Linke
Der Traum vom zehnten WM-Titel zerplatze für Valentino Rossi, Foto: Tobias Linke

Valentino Rossi (Yamaha, Platz 4): "Wenn man sich die Rennen von Marc Marquez in den vergangenen beiden Jahren ansieht, erkennt man schnell, dass er immer zu überholen versucht - wenn davor nichts geht, dann zumindest in der letzten Runde. Daher stellt sich die Frage: Warum hat Marc Marquez heute nicht versucht Jorge Lorenzo zu überholen? Und warum hat er auf der letzten Runde nicht einmal einen einzigen Versuch unternommen? Die Situation wurde sogar Pedrosa zu bunt. Er lag weit hinten und hat plötzlich in den letzten Runden zwei Sekunden aufgeholt! Das bedeutet aus meiner Sicht: Jorge hatte nicht mehr die nötige Pace, aber Marquez hat einfach zugewartet. Für mich ist auch klar, dass es ihm gefallen hat, dass er Lorenzo zum Titel verholfen hat."

Pol Espargaro (Tech3, Platz 5): "Es war ein guter Grand Prix und ich habe das Rennen direkt hinter den Werkspiloten beendet. Also kann ich mich nicht beschweren. Außerdem ist es ein wirklich positives Gefühl, das Jahr auf diese Weise zu beenden. Ich hatte etwas mit dem Vorderreifen zu kämpfen, wenn ich mit viel Benzin gefahren bin. Im Rennen habe ich trotzdem meinen Rhythmus gefunden, sobald das Benzin weniger wurde und die Runden verstrichen, und am Ende konnte ich Dovizioso überholen, obwohl die Ducati auf der Geraden ein Biest ist!"

Bradley Smith (Tech3, Platz 6): "Es war eine fantastische Saison und beinahe perfekt, nachdem ich alle 18 Rennen beendet habe - auch wenn ich enttäuscht bin, dass ich heute nicht bester Satelliten-Fahrer geworden bin. Aber ich kann nicht hart mit mir ins Gericht gehen, da ich in den Top-6 gelandet bin und über das Jahr 181 Punkte gesammelt habe. Darauf bin ich stolz, aber ich bin besonders zufrieden mit meiner Performance in der zweiten Saisonhälfte. Diese Strecke war nicht einfach für mich und wir hatten das gesamte Wochenende etwas zu kämpfen. Aber dabei zu sein und in der zweiten Gruppe zu kämpfen, war zufriedenstellend."

Andrea Dovizioso fuhr als beste Ducati auf den siebten Platz, Foto: Ducati
Andrea Dovizioso fuhr als beste Ducati auf den siebten Platz, Foto: Ducati

Andrea Dovizioso (Ducati, Platz 7): "Natürlich kann ich mit dem heutigen Ergebnis nicht zufrieden sein, weil ich nicht so fahre, wie ich es mir wünsche, und es nicht schaffe, das beste Potential des Bikes auszuschöpfen. Einige der Eigenschaften der GP15 machen es mir schwer, es anders zu machen, und deshalb hoffe ich, dass wir für nächstes Jahr die richtigen Modifikationen machen und einen Vorteil aus den Änderungen im Reglement ziehen können."

Aleix Espargaro (Suzuki, Platz 8): "Die erste Hälfte des Rennens war wirklich gut. Mir ist ein super Start gelungen und ich konnte gegen Dovi um Rang vier kämpfen. Das war dann aber wirklich frustrierend. Ich habe gefühlt, dass meine Pace etwas besser ist als die von Dovi, also habe ich fünf Mal versucht, ihn zu überholen, aber er hat jedes Mal auf der nächsten Geraden gekontert. Das hat mich echt wütend gemacht, aber unsere Situation ist nun einmal so. Im zweiten Teil des Rennens hatte ich dann eigenartige Probleme mit den Reifen, die ich nicht ganz verstehe. Ich habe das gesamte Rennen über ein Motor-Mapping verwendet, das weniger Leistung freigibt, aber dennoch war die linke Flanke der Reifen völlig zerstört. Am Samstag konnten wir noch ohne Probleme viele Runden damit fahren. So konnte ich aber in den letzten zehn Runden nur noch versuchen, das Rennen zu beenden. Das ist echt schade, denn ich denke, dass ich heute das Potenzial hatte, gegen Pol um Rang fünf zu kämpfen."

Cal Crutchlow (LCR, Platz 9): "Wegen eines Defekts musste ich das Motorrad wechseln und vom Ende des Feldes starten. In der ersten Runde musste ich vorsichtig sein, weil ich aufgrund der fehlenden Aufwärmrunde keine Temperatur in den Reifen hatte. Ich konnte nur drei Plätze gutmachen, was meine weitere Aufholjagd extrem erschwert hat. Meine Pace war aber wirklich gut heute und hätte vielleicht für Platz vier gereicht. Es ist schon eine Enttäuschung, dass das nicht möglich war."

Cal Crutchlow schaffte im Finale den Sprung in die Top Neun, Foto: Tobias Linke
Cal Crutchlow schaffte im Finale den Sprung in die Top Neun, Foto: Tobias Linke

Danilo Petrucci (Pramac, Platz 10): " Nach einem guten Start kämpfte ich mit Smith und Pol Espargaro. Allerdings begann ich zu kämpfen, da der Reifenabbau sehr hoch war. Ich machte Druck, da ich auf Platz neun ins Ziel kommen wollte, aber jetzt bin ich mit einem Top-10-Ergebnis auch glücklich. Wir haben hart dafür gearbeitet und ich bedanke mich bei allen, die mich dabei unterstützt haben."

Maverick Vinales (Suzuki, Platz 11): "Ich bin etwas enttäuscht, denn mein Sart war gut, aber in Kurve zwei hat mich jemand rausgeschubst und ich verlor Positionen. Als ich meine eigene Pace gehen konnte, war ich genauso schnell wie die Fahrer auf Platz fünf bis sieben. Am Ende habe ich ein paar Punkte geholt und konnte die Saison auf einem guten Platz beenden. Wir haben uns ein bisschen mehr ausgerechnet, aber wir haben viel gelernt. Das Jahr war positiv und ohne meine zwei Stürze hätten wir das Jahr in den Top-10 beendet. Wir gehen also positiv ins nächste Jahr."

Michele Pirro (Ducati, Platz 12): "Am Ende bin ich etwas enttäuscht, weil ich besonders am Start gut gefahren bin, aber dann einige Schwierigkeiten hatte und den Anschluss an die zweite Gruppe, wo auch Dovizioso war, verloren habe. Allerdings versuchte ich, mein Bestes zu geben und einige nützliche Hinweise für das Team zu erarbeiten, auch wenn das das letzte Mal ist, dass wir die Bridgestone-Reifen benutzen."

Yonny Hernandez (Pramac, Platz 13): "Ich bin glücklich, denn ich hatte durch das Rennen eine gute Pace. Ich möchte dem Team danken, dass mich in den letzten beiden Jahren unterstützt hat. Ich bin im Moment sehr emotional, denn ich trenne mich von einer Mannschaft, die ich als meine Familie betrachte. Aber so ist das Leben. Ich werde sicherlich nie die Leidenschaft und die Liebe, die ich für dieses Team spüre - und die es mir entgegengebracht hat - vergessen."

Alvaro Bautista (Aprilia, Platz 14): "Ich kam am Start gut weg und gewann mehrere Positionen, dann versuchte ich, mit den Reifen hauszuhalten, um ein gutes Ergebnis ins Ziel zu bringen. Mit vollem Tank hatte ich etwas zu kämpfen, weil ich immer wieder beim harten Anbremsen die Front verlor. Später wurde das Problem geringer und ich konnte meine Pace finden und sogar Stefan überholen, der eine ähnliche Pace hatte, aber an einige Stellen langsamer als ich war. Ich bin ziemlich zufrieden, dass ich eine so herausfordernde Saison so beenden kann. Wir konnte alle Rennen beenden - außer Katar, aber das war nicht unsere Schuld - und das ist sehr wichtig. Über das Jahr haben wir uns sehr verbessert."

Auch am Sonntag konnte Scott Redding den Kampf gegen seine Satelliten-Honda nicht gewinnen, Foto: Marc VDS
Auch am Sonntag konnte Scott Redding den Kampf gegen seine Satelliten-Honda nicht gewinnen, Foto: Marc VDS

Scott Redding (Marc VDS, Platz 15): "Dieses Wochenende war das Schwierigste der Saison und wir wissen nicht wirklich warum. Wir hatten mit fehlendem Grip und Gefühl zu kämpfen. Um ehrlich zu sein, bin ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden, aber es hätte schlimmer sein können. Vom Start weg hatte ich an der Front keinen Grip und beim Anbremsen ist das Bike viel gerutscht. Außerdem hat mir Traktion gefehlt und ich musste akzeptieren, dass das ein langes, mühsames Rennen wird. Meine Rundenzeiten haben sich jede Runde verbessert und in den letzten zehn Runden konnte ich Positionen gutmachen."

Hector Barbera (Avintia, Platz 16): "Ich bin extrem glücklich! Es ist etwas Besonderes, das Rennen und die Meisterschaft in der Open-Klasse bei meinem Heimrennen zu gewinnen. Ich habe das Fahren über das gesamte Wochenende genossen und die Fans waren absolut fantastisch. Ich möchte mich besonders bei meinem Team bedanken, denn sie haben das Maximum gegeben, damit wir unser Ziel erreichen. Wir haben die Saison mit dem Sieg bestmöglich abgeschlossen. Jetzt ist die Zeit, um zu feiern, aber ab Dienstag arbeiten wir für 2016."

Nicky Hayden (Aspar, Platz 17): "Mein Start und die ersten Runden waren nicht schlecht. In den letzten fünf oder sechs Runden hat die rechte Seite der Reifen aber extrem nachgelassen. Ich hatte am Kurveneingang kaum Grip und musste Barbera und Redding vorbeilassen. Es wäre schön gewesen, heute bester Open-Pilot zu werden, aber das ist mir leider nur 27 von 30 Runden gelungen. Es war sehr schön, die letzten 13 Jahre Teil der MotoGP zu sein und Weltmeister zu werden. Das war für mich der Beweis, dass man mit der richtigen Einstellung seine Träume wahr machen kann. Danke für all die Erinnerungen!"

Stefan Bradl (Aprilia, Platz 18): "Wir hatten von Anfang an Bremsprobleme. Ich habe gedacht, mit vollem Tank tue ich mich schwer, aber es ist nicht besser geworden. Das war in den letzten Runden sogar noch extrem, ich habe früh bremsen müssen und konnte das Motorrad trotzdem nicht abbremsen. Wir haben nicht genug Bremsperformance gehabt, und das hat mir ein bisschen das Rennen kaputt gemacht, ich habe dann natürlich die Hinterradbremse extrem benutzt und dadurch den Hinterreifen extrem beansprucht und in den letzten fünf Runden habe ich nichts mehr übrig gehabt. Ich habe extrem viel Spinning gehabt, bin gerutscht und bin eigentlich das ganze Rennen wirklich am Limit gewesen. Das ist schon sehr bitter."

Loris Baz kam vor Teamkollege Toni Elias ins Ziel, Foto: Forward
Loris Baz kam vor Teamkollege Toni Elias ins Ziel, Foto: Forward

Loris Baz (Forward, Platz 19): "Es war ein schwieriges Rennen. Leider hatte ich ab den ersten Runden damit zu kämpfen, das richtige Selbstbewusstsein mit dem Hinterreifen zu finden und konnte nicht die Pace der anderen Open-Bikes halten. Ich hatte wenig Grip, aber ich konnte die Ziellinie erreichen. Schade, dass ich den Open-Titel nicht gewinnen konnte. Wir waren den Großteil der Saison über nah an der Spitze der Klasse, aber am Ende habe ich etwas verloren. Insgesamt kann ich sagen, dass ich mit meiner Rookie-Saison zufrieden bin. Ich hatte zu Beginn zu kämpfen, aber ich habe weiter hart gearbeitet und dank des ganzen Teams konnte ich meine Ziele früher als geplant erreichen."

Toni Elias (Forward, Platz 20): "Eine schwierige Saison ist für mich vorüber: Ich hatte erst kein Bike, aber mit dem Team hatte ich die Chance, in die MotoGP zurückzukehren. Ich bin glücklich und möchte Giovanni und Fordward Racing für diese wundervolle Chance danken, die neue Perspektiven eröffnet. Im Vergleich zur Konkurrenz kann ich nicht sagen, dass ich zu 100 Prozent zufrieden bin. Ich hatte zu Beginn zu kämpfen, hatte wenig Selbstvertrauen mit vollem Tank, aber nach wenigen Runden habe ich mich in einem Kampf mit Di Meglio, Laverty und West befunden. Ich habe meine Pace gehalten und bin sehr nah an Loris ins Ziel gekommen."

Jack Miller (LCR, Platz 21): "Wir haben uns in dieser Saison extrem verbessert. Als wir vor einem Jahr hier getestet haben, waren wir noch um zwei Sekunden langsamer. So eine Steigerung ist nicht einfach. Natürlich hatten wir ein paar Ups und Downs und haben unser Ziel, einmal in den Top-Ten zu landen, nicht erreicht, aber insgesamt waren unsere Leistungen in dieser Saison stark. Es war ein geniales Jahr für mich. Ich hatte eine Menge Spaß und freue mich schon auf die nächste Saison."

Mike di Meglio (Avintia, DNF): "Es war ein schwieriges Rennen. Heute Morgen haben wir etwas versucht, damit mein Gefühl besser wird, aber ich habe zu viel Druck gemacht und bin gecrasht. Im Rennen hatte ich dann einen guten Start, aber das Gefühl an der Front war anders als noch im Warm Up und ich weiß nicht warum. Dann kam ein Problem mit dem Gas hinzu und ich crashte erneut."

Eugene Laverty beendete das letzte Rennen der Saison nicht, Foto: Aspar
Eugene Laverty beendete das letzte Rennen der Saison nicht, Foto: Aspar

Eugene Laverty (Aspar, DNF): "In den ersten Kurven habe ich mich an Rossi angehängt. Jeder hat ihm Platz gemacht und ich konnte mich mit ihm durchschwindeln und ein paar Plätze gutmachen. Das Bike hat gut funktioniert, aber nach der ersten Rennhälfte habe ich wieder ein Brennen im Fuß gespürt. Es wäre nicht so schlimm gewesen, aber es war noch vom Rennen in Sepang entzunden. Als die Fußraste dann auf 60 Grad war, wusste ich, dass ich Probleme habe. Ich habe versucht, den Fuß wegzustrecken und zu kühlen, musste aber schließlich an die Box kommen."

Broc Parkes (Ioda, DNF): "Ich wollte zusammen mit den Open-Fahrern vor mir mein eigenes Rennen fahren. Am Anfang war ich ziemlich nahe dran, aber dann hatte mein Bike auf einmal Chattering und rutschte stark herum. Ich wäre fast gestürzt, deshalb musste ich aufgeben. Mein Dank geht ans Ioda-Team für die Leidenschaft, die sie bei der Arbeit aufbringen, ich habe mich sofort als Teil des Teams gefühlt. Außerdem danke ich Giampiero Sacchi, dass er mir die Möglichkeit gegeben hat, nach langer Zeit wieder ein MotoGP-Rennen bestreiten zu dürfen."

Andrea Iannone (Ducati, DNF): "Mein Rennen fing mit einem guten Start gut an und ich versuchte, so hart wie möglich zu pushen, weil ich nichts zu verlieren hatte. Ich versuchte, an den Spitzenleuten zu bleiben und pushte hinter Pedrosa, der eine exzellente Pace hatte. Leider machte ich einen Fehler und stürzte, aber manchmal muss man bereit sein, alles zu riskieren, um ein wichtiges Ziel zu erreichen. "