Ein schwieriges Wochenende liegt hinter Dani Pedrosa. Schon vom Auftakt in Valencia an hatte er mit Setup-Problemen zu kämpfen, auch im Rennen konnte er lange kein optimales Tempo fahren. Umso glücklicher war er am Ende über seinen dritten Platz, mit dem er sich nach einem schwierigen Saisonauftakt zudem den vierten WM-Rang sichern konnte.

Anfangs Probleme, dann furiose Aufholjagd

Nach dem Start konnte Pedrosa nicht lange an Lorenzo und Marquez dranbleiben, sondern musste immer weiter abreißen lassen. Er erklärte: "Ich habe mich die meiste Zeit im Rennen nicht wohl gefühlt. Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Setup. In den ersten Runden war der Vorderreifen zu weich für den vollen Tank. Ich habe dann versucht, etwas ruhiger zu fahren und die Reifen zu schonen." Zur Rennmitte sah Pedrosa seine erste Chance: "Ich habe es wieder versucht, aber konnte dann die Front nicht genug kontrollieren. Ich versuchte, gute Rundenzeiten zu fahren, aber ich verlor wieder den Anschluss. Ich habe mich dann wieder auf mich selbst konzentriert."

Pedrosa erkämpfte sich in Valencia sein 100. MotoGP-Podium, Foto: Tobias Linke
Pedrosa erkämpfte sich in Valencia sein 100. MotoGP-Podium, Foto: Tobias Linke

Erst gegen Ende des Rennens holte Pedrosa plötzlich doch wieder in Riesenschritten auf, bis zu acht Zehntel pro Runde nahm er seinem Teamkollegen ab: "Langsam konnte ich dann doch schneller fahren. Ich versuchte, aufzuholen, als die Vorderleute eine langsamere Pace anschlugen. Ich holte sie ein und schaute auf mein Display, da sah ich, dass es nur noch zwei Runden waren." Pedrosa versuchte sofort, Marquez zu überholen, der konnte aber kontern: "Ich habe attackiert, aber ich war von meiner Aufholjagd noch zu heiß und habe mich nicht genug konzentriert, so dass Marc wieder vorbeikonnte."

Pedrosa erteilt Verschwörungstheorien eine Absage

Jeglichen Verschwörungstheorien, wonach er als Spanier absichtlich Lorenzo nicht attackiert habe, erteilte Pedrosa nach dem Rennen eine entschiedene Absage: "Ich hatte das ganze Wochenende viel zu kämpfen und habe mich nicht wohl gefühlt. Ich hatte auch im Rennen viele Schwierigkeiten. Ich glaube nicht, dass Rossi beurteilen kann, wie ich mich auf dem Bike gefühlt habe."

Mit dem dritten Rang hat sich Pedrosa nun den vierten Platz im WM-Klassement gesichert, sein ärgster Verfolger Andrea Iannone stürzte, gleichzeitig holte er sein 100. Podium in der Königsklasse. Entsprechend zufrieden ist er mit dem Ausgang der Saison: "Ich nehme mit nach Hause, dass wir am Ende der Saison gute Fortschritte gemacht haben und die schwierige Situation zu Saisonbeginn überwinden konnten." Und so war Pedrosa nach seinem Rennen zwar geschafft, aber glücklich:

Eigentlich hatte der Spanier ohnehin schon in Katar mit der Saison abgeschlossen: "Für mich war es schon im ersten Rennen ganz klar, als ich mich entschied, die Operation zu riskieren, das war auch der Wendepunkt in meinem Kopf. Die Situation, als ich zurück zum Fahren kam, war nicht leicht. Ich war ziemlich weit von den Spitzenleuten weg und hatte einige schlechte Rennen. Ich hatte viele Probleme. Die Energie, die ich aufwenden musste, um diese Situation zu überwinden, ist gewaltig, aber zum Glück stand das Team hinter mir. So verlor ich zwar zu Beginn viele Rennen, aber konnte doch noch Vierter in der Weltmeisterschaft werden."