Im dritten Freien Training gelang Andrea Iannone eine Hammerzeit, auch Valentino Rossi zeigte sich stark. Jorge Lorenzo dagegen schaffte es nicht, seine Zeit zu verbessern.

Die Platzierungen: Zu Beginn des Trainings kam noch niemand in die Nähe von Lorenzos Bestzeit aus dem zweiten Freien Training. Nach einer Viertelstunde blies Marquez zu einem ersten Angriff und lag in den ersten beiden Sektoren auf Bestzeitkurs, verlor aber am Ende doch noch zwei Zehntelsekunden. Anschließend verringerte er seinen Rückstand auf unter eine Zehntelsekunde. Mit zwanzig Minuten auf der Uhr ritt auch Pedrosa eine erste ernsthafte Attacke, verlor aber ebenfalls im dritten Sektor viel Zeit auf Lorenzos Bestmarke und blieb Dritter. Smith dagegen gelang es, seine Zeit zu verbessern und er fuhr auf Rang neun vor. Sieben Minuten vor Schluss ließen die Fahrer dann die weichen Vorderreifen ausziehen und attackierten Lorenzos Bestzeit. Prompt setzte sich Marquez mit 1:31.034 an die Spitze des Klassements, Rossi fuhr vier Tausendstel hinter ihm auf den zweiten Rang. Pol Espargaro preschte auf Rang vier vor, Smith auf fünf. Pedrosa dagegen wurde bis auf sechs durchgereicht. Lorenzos erster Konter scheiterte an Pirro, der ihn aufhielt, und dann drehte plötzlich Iannone auf. Drei Minuten vor Schluss brannte er eine 1:30.925 in den Asphalt. Auch Dovizioso und Crutchlow konnten ihr Zeiten verbessern. In der letzten fliegenden Runde kam Rossi knapp an Iannones Zeit heran und fuhr als zweiter Fahrer unter 1:31 Minuten, doch die Zeit des Ducati-Piloten konnte niemand mehr unterbieten. Pedrosa konnte sich noch auf Rang sechs verbessern, während Petrucci sich als Zehnter den letzten Platz im Q2 schnappte und Aleix Espargaro ins Q1 verdrängte. Lorenzo konnte sich als einziger der Spitzenfahrer nicht verbessern, es reichte am Ende zum vierten Rang.

Die Bestzeit im kombinierten Klassement gelang Iannone, dahinter reihten sich Rossi und Marquez ein. Lorenzo wurde Vierter vor Smith, Pedrosa und Pol Espargaro. Achtschnellster war Dovizioso vor Crutchlow, auch Petrucci schaffte es als Zehnter gerade noch direkt ins Q2. Bradl war am Ende auf Rang 15.

Die Zwischenfälle: Schon nach fünf Minuten rollte Bautista mit technischen Problemen ins Kiesbett. Auch Hayden leistete sich gleich zu Sessionbeginn einen Ausritt in Turn 4.

Das Wetter: Am Samstagvormittag bot Valencia optimale Wetterbedingungen für die MotoGP-Stars auf: Strahlender Sonnenschein, so gut wie kein Wind und schon Lufttemperaturen bis zu 18 Grad. Der Asphalt erwärmte sich bereits auf 20 Grad. Das sonnige Wetter wird auch im Laufe des Tages anhalten, so dass die Asphalttemperaturen im Qualifying erneut für Überhitzen der Reifen sorgen könnten, immerhin hatte Bridgestone mit kühleren Temperaturen gerechnet.

Die Analyse: Nach den Freitagstrainings hatte es eigentlich ausgesehen, als würde in Valencia alles für Lorenzo laufen, im zweiten Freien Training hatte er alle Konkurrenten weit hinter sich lassen können. Dass er aber seine Zeit nicht einmal verbessern konnte, sorgte auch bei ihm selbst nur für Kopfschütteln. Der Plan, das Rennen vom Start weg zu dominieren, so dass Rossi Zweiter werden müsste, um den Titel einzufahren, scheint damit in weite Ferne gerückt. Eine kleine Überraschung dagegen gelang Iannone mit seiner Hammerzeit, an der sich alle Konkurrenten die Zähne ausbissen, damit hat er sich einerseits zu einem Favoriten auf die erste Startreihe erklärt, andererseits aber auch deutlich gemacht, dass er den Kampf gegen Pedrosa um Rang vier in der WM noch nicht aufgegeben hat. Ob Rossi in der Session auf eine schnelle Einzelzeit hingearbeitet hat oder weiter am Rennsetup optimiert, ist unklar, jedenfalls gelangen ihm mehrere sehr schnelle Rundenzeiten, ein gutes Omen für die Aufholjagd, die ihm am Sonntag gelingen muss, wenn er den Titel holen will.