Eine Entschuldigung. Das ist alles, was sich Jorge Lorenzo am Donnerstag in Valencia zu den Vorfällen beim vergangenen Skandal-Wochenende in Sepang entlocken lässt. Damit kommt er dem Wunsch von Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta nach, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Stichwort Deeskalation. "Ich muss die Entscheidung respektieren", kommentiert Lorenzo die Entscheidung des Internationalen Sportsgerichtshofs (CAS), das Urteil der Rennleitung gegen Valentino Rossi aus Sepang so stehen zu lassen nur knapp.

"Ich bin hier nur mit Gedanken an das für mich sehr wichtige Wochenende angekommen. Ich möchte nicht über irgendetwas anders sprechen. Über nichts abseits der Strecke", sagt Lorenzo. Eine Kleinigkeit sagt der Titelanwärter dann doch über die Vergangenheit. Denn der Spanier hat noch etwas gutzumachen. Lorenzo bereut, auf dem Podium in Sepang seinem Teamkollegen Rossi den Daumen nach unten gezeigt zu haben.

"Nur eines möchte ich sagen: Die Geste, die ich auf dem Podium gemacht habe, war ein Fehler, den ich bereue. Dafür möchte ich mich vor allem bei den Fans entschuldigen. Es war kein gutes Vorbild für die Zuschauer, die das gesehen haben", sagt Lorzenzo.

"Ich versuche immer, die anderen Fahrer zu respektieren und so fair wie möglich zu sein. Wenn ich Fehler mache, entschuldige ich mich dafür - das ist sehr wichtig", ergänzt er - und richtet einen Appell an seine Kollegen: "Ich hoffe, dass das jeder am Sonntag tut. So etwas wie in Sepang kann passieren, aber wir müssen Fehler auch eingestehen."

Lorenzo: Glücklich und dankbar für die Titelchance

Ohnehin beschäftigt Lorenzo das bevorstehende Grand Finale der MotoGP-Saison 2015 vielmehr als jede Debatte über vermeintliche Tritte und Verschwörungstheorien um eine spanische Bruderschaft. "Ich konzentriere mich einfach auf das Wochenende. Was ich in Sepang gesagt habe, ist Vergangenheit. Jetzt in Valencia möchte ich nur über die Zukunft sprechen, auch aus Respekt vor der Meisterschaft. Ich bin glücklich, hier zu sein, glücklich, um die Meisterschaft zu kämpfen, glücklich, eine Siegchance zu haben", sagt Lorenzo.

Dass Valentino Rossi durch den Entscheid des CAS nun fix von ganz hinten in das Rennen um den Titel gehen muss, ändere für ihn jedoch nicht viel, meint Lorenzo. "Dass Vale von hinten startet, betrifft mein Rennen nicht. Ich werde genauso racen wie immer und werde meinen Fahrstil nicht verändern oder meine Herangehensweise verändern. Ich versuche immer das Maximum aus mir und dem Bike herauszuholen - und das werde ich am Sonntag", sagt Lorenzo.