Drei Strafpunkte wurden Valentino Rossi also für seine Kollision mit Marc Marquez im Grand Prix von Malaysia aufgebrummt. Zusammen mit seinem Strafpunkt aus Misano, wo er im Qualifying Jorge Lorenzo blockiert hatte, bedeutet das beim Saisonfinale eine Rückversetzung auf den letzten Startplatz. Marc Marquez kam hingegen ohne eine Strafe davon. Rennleiter Mike Webb, der zusammen mit Javier Alonso von der Dorna und Franco Uncini von der FIM die Entscheidung getroffen hat, erklärt die Beweggründe.

"Aus unserer Sicht hat Rossi Marquez bewusst von der Strecke oder zumindest nach außen gedrängt. Das ist 'unverantwortliches Fahren', wenn man einen anderen Fahrer zu Sturz bringt", erklärte Webb im Gespräch mit Crash.net. "Wir glauben aber nicht, dass er in absichtlich zu Fall gebracht hat." Das hätte eine Sperre Rossis beim Finale in Valencia zur Folge gehabt.

"Wir haben beide Fahrer angehört", fährt Webb fort. "Marquez hat uns erklärt, dass er nur sein normales Rennen gefahren ist, sich um seine eigenen Angelegenheiten gekümmert hat und Rossi ohne Kontakt überholt hat. Der letzte Punkt stimmt auf jeden Fall so. Er sagte, es war nicht seine Absicht, Rossi zu stören. Rossi sagte hingegen, dass es für ihn klar war, dass Marquez ihn absichtlich eingebremst und es ihm so erschwert hat, sein Rennen zu fahren. Er gab aber zu, beim entscheidenden Manöver eine weite Linie gewählt zu haben, um so einen Vorteil gegenüber Marquez zu erreichen und sich von ihm abzusetzen."

Feiner Unterschied zwischen Rossi und Marquez

Webb äußerte Kritik an beiden Fahrern, es gab aber einen entscheidenden Unterschied. "Wir denken, dass beide Fahrer Fehler gemacht haben. Entgegen den Aussagen von Marquez glauben wir, dass er absichtlich die Pace von Rossi beeinflusst hat. Er hat damit aber keine Regeln gebrochen. Ob das gut ist für den Spirit dieser Weltmeisterschaft ist, ist eine andere Sache. Er hat sich aber an das Regelwerk gehalten und keinen Kontakt provoziert. Seine Manöver waren sauber. Rossi hat auf das, was er als Provokation von Marquez angesehen hat, reagiert und dabei ein Manöver geritten, das gegen die Regeln ist. Wir denken, dass der Kontakt von ihm gewollt war. Er sagt, er wollte Marquez nicht zu Sturz bringen, aber er wollte ihn abdrängen."