Zufrieden blickt Stefan Bradl auf die Arbeit des ersten Trainingstages zurück. Der Deutsche hält auf dem Sepang International Circuit wieder besser mit als noch vor einer Woche in Australien und beendete beide freien Trainings in den Top-15. Die kombinierte Zeitenliste der ersten beiden Session weist Bradl auf Platz 15 mit einem Rückstand von 1,8 Sekunden auf Jorge Lorenzo aus. Diese Zahlen belegen den Aufwärtstrend für Bradl und Aprilia in Malaysia.

Das Wichtigste für einen professionellen Motorrad-Fahrer ist jedoch das Gefühl für seine Maschine. Auch hier fällt das Fazit Bradls nach beiden Sessions positiv aus: "Mir gehts gefühlsmäßig eigentlich gut, wir haben das Training von heute Morgen recht gut bestätigen können", freut sich Bradl, der jedoch gleich seine To-Do-Liste bis zum Rennen verrät: "Mein Hauptaugenmerk liegt auf der Distanz mit gebrauchten Reifen. Wir haben noch ein paar Ideen, was wir verbessern wollen von der elektronischen Seite her, aber auch bei der Bremsstabilität und beim Kurveneingang mit dem Grip am Hinterrad", zählt Bradl auf.

Tests wertlos für Bradl

Sein Setup musste sich Bradl aber auch völlig neu erarbeiten, da die Daten aus den Vorsaisontests im Februar inzwischen nutzlos geworden sind: "Wir haben eine andere Schwinge, ein anderes Chassis, viele Komponenten wie jetzt auch die Seamless-Gearbox sind anders als beim Test im Frühjahr. Wir sind eigentlich unterwegs mit dem Setting von Motegi kann man sagen, ein bisschen Motegi, ein bisschen Aragon. In die Richtung sind wir gegangen. Das scheint ganz gut zu funktionieren hier", zeigt sich Bradl zufrieden.

Dreht Stefan Bradl im teaminternen Kampf den Spieß endlich auch im Rennen um?, Foto: Aprilia
Dreht Stefan Bradl im teaminternen Kampf den Spieß endlich auch im Rennen um?, Foto: Aprilia

Es steht allerdings noch viel Arbeit an der Rennpace ins Haus für den Deutschen. Was ihn besonders erstaunte: "Krass ist der Unterschied zwischen neuen Reifen und gebrauchten Reifen, teilweise eineinhalb Sekunden", so ein verwunderter Bradl, der jedoch auch optimistisch ist, denn: "Wir haben eigentlich einen guten Job gemacht mit gebrauchten und auch mit frischen Reifen."

Bradl: Schnellste Runde mit suboptimalem Setting

Weit weniger dramatisch dagegen anscheinend der Unterschied zwischen den Bedingungen im ersten und im zweiten Training. Viele Fahrer hatten Mühe, am Nachmittag ihre Pace aus dem Vormittag zu halten und verbesserten ihre Bestzeit erst ganz am Schluss bei der Zeitenjagd. Bradl relativiert: "Der Unterschied zwischen Vormittag und Nachmittag war gar nicht mal so krass. Es war schon deutlich heißer, aber es ist jetzt nicht so, dass es extrem spürbar gewesen ist. Die Strecke hat sich auch verbessert."

"Im Großen und Ganzen haben wir einige Dinge ausprobiert, selbst in der schnellsten Runde war ich gar nicht mal mit dem besten Setting unterwegs, aber ich würde sagen: Passt für heute, wir haben auch ganz gute Ansätze wo wir uns noch verbessern können aber läuft ganz gut nach Plan bis jetzt", freut sich Bradl über den gelungenen Auftakt und ist zuversichtlich ob des weiteren Wochenendes: "Wir suchen noch ein bisschen mehr Grip am Hinterrad, speziell beim Reinfahren in die Kurve, weil das Hinterrad oft noch slidet. Wenn wir das noch in den Griff kriegen, dann sieht es ganz gut aus."