Das Puzzle ist fertig! KTM hat den letzten Schritt zur Komplettierung seines MotoGP-Testteams gemacht, bevor 2017 der offizielle Einstieg in die Königsklasse folgt. Mika Kallio wird den Job als Testfahrer übernehmen. Der Finne fuhr bereits in der Vergangenheit sechs Saisons lang für KTM in der 125ccm- und 250ccm-Klasse, gewann dabei zwölf Rennen und wurde zwei Mal Vizeweltmeister. Außerdem kann der 32-jährige Kallio Erfahrung in der MotoGP vorweisen. 2009 und 2010 bestritt er zwei Saisons für Pramac Racing in der Königsklasse, in den letzten Monaten testete er immer wieder MotoGP-Reifen für den nächstjährigen Lieferanten Michelin.

Mike Leitner, Ex-Crewchief von Dani Pedrosa bei Repsol Honda und nun MotoGP-Berater bei KTM, erklärt die Entscheidung für Kallio: "Wir haben Mika als Testfahrer gewählt, weil er in der Vergangenheit mit KTM schon erfolgreich war und eine Menge Erfahrung in allen Klassen vorweisen kann." Mit 232 Grand-Prix-Starts und 15 Jahren in der Motorrad-Weltmeisterschaft ist Kallio tatsächlich einer der routiniertesten Piloten im Fahrerlager. "Außerdem hat er sein Können als exzellenter Rennfahrer und Testpilot nicht nur bei KTM gezeigt", fährt Leitner fort. "Er will und ist vor allem auch in der Lage sich selbst bis zum Limit pushen. Das kann entscheidend sein für die Entwicklung unserer KTM RC16."

2010 fuhr Kallio seine bisher letzten MotoGP-Rennen, Foto: Milagro
2010 fuhr Kallio seine bisher letzten MotoGP-Rennen, Foto: Milagro

Für Kallio lief es in diesem Jahr bei Italtrans und QMMF gar nicht nach Wunsch, nachdem er die Moto2-Saison 2014 mit Marc VDS noch als Vizeweltmeister beendet hatte. Er spitzte daher schon seit längerem auf den Job des KTM-Testfahrers: "Als ich zum ersten Mal gehört habe, dass sie 2017 einen MotoGP-Einstieg planen, war mir sofort klar, dass das die ideale Möglichkeit für meine Rückkehr zu KTM sein würde." Kallio wird sich 2016 vollkommen auf die Testarbeit bei KTM konzentrieren und parallel keine Rennen fahren. "Das Racing wird mir sicher fehlen", gesteht er. "Die besten Zeiten liegen aber noch vor uns. Ich freue mich riesig darauf, meine Erfahrung und meine analytischen Fähigkeiten für diesen Job zu nutzen. Dieses Projekt liegt mir wirklich am Herzen."

Wichtiger Baustein

KTM-Motorsportchef Pit Beirer zeigt sich nach der Verpflichtung Kallios erleichtert. "Jetzt haben wir endlich unser Kernteam für die MotoGP beisammen und können die nächsten Schritte machen", freut sich Beirer. "Das Personal ist eben einfach genauso wichtig wie die technischen und infrastrukturellen Voraussetzungen." Was diese betrifft, sei man schon auf einem guten Weg, verrät Beirer. Das Triebwerk für die MotoGP läuft wie geplant seit Anfang Juli am Prüfstand. Der nächste Schritt wird ein erstes Rollout mit Alex Hofmann sein, das Ende des Jahres stattfinden dürfte. Ein neues Motorsportzentrum, das sich derzeit noch im Bau befindet, soll Mitte 2016 fertig werden. Das MotoGP-Projekt 'Made in Austria' nimmt nun also so richtig Fahrt auf.