Der Sepang International Circuit ist normalerweise ein beinahe malerisches Beispiel für eine Rennstrecke. Das saftige Grün der Wiesen, die Palmen auf der gesamten Anlage oder die landestypischen Pagodendächer der Tribünen sind ein echter Augenschmaus, doch all das verschwindet derzeit unter einer dicken Decke aus Smog. Dieser stammt aber nicht etwa aus dem malaiischen Straßenverkehr oder Industrieanlagen, sondern zieht von der nur gut 100 Kilometer von Sepang entfernten indonesischen Insel Sumatra herüber.

Dort werden riesige Felder illegal niedergebrannt, um dort Plantagen zur Gewinnung von Palmöl zu errichten. Der entstehende Rauch hüllt somit auch die Nachbarländer Malaysia und Singapur ein. In Singapur hatte man beim Formel-1-Grand-Prix Mitte September schon mit dem gleichen Problem wie jetzt die MotoGP zu kämpfen.

Die Schadstoffkonzentration in der Luft wird mittels des Pollutant Standards Index (PSI) ermittelt. Direkt am Sepang International Circuit gibt es keine Messstation, wenige Kilometer entfernte Stationen melden derzeit PSI-Werte zwischen 147 und 187. Das ist zwar ungesund, aber noch nicht gefährlich. Was die Werte genau bedeuten, seht ihr in unserer Tabelle.

Der Pollutant Standards Index (PSI) in Malaysia:

PSI Bezeichnung Auswirkungen auf die Gesundheit
0 - 50GutKeine
51 - 100ModeratGeringe oder keine für die Durchschnittsbevölkerung.
101 - 150Ungesund für empfindliche GruppenMitglieder empfindlicher Gruppen könnten Auswirkungen auf die Gesundheit spüren. Die Durchschnittsbevölkerung ist wahrscheinlich nicht betroffen.
151 - 200UngesundJeder kann beginnen, Auswirkungen auf die Gesundheit zu spüren. Mitglieder empfindlicher Gruppen können ernsthaftere Auswirkungen spüren. In geschlossenen Räumen bleiben.
201 - 300Sehr ungesundGesundheitswarnung unter Notfallbedingungen. Die gesamte Bevölkerung kann betroffen sein.
300+GefährlichGesundheitsalarm: Jeder kann ernsthafte Auswirkungen auf die Gesundheit spüren.

Ob der dichte Smog eine Gefahr für das Rennwochenende in Sepang darstellt, kann aktuell noch nicht abgeschätzt werden. Alex Briggs, Mechaniker in der Crew von WM-Leader Valentino Rossi, rechnet aber damit, dass das Rennen wie geplant stattfindenn wird: "Ich gehe davon aus, dass es keine Probleme geben wird. Wir sind in Indonesien schon einmal bei sehr ähnlichen Bedingungen gefahren." Wir halten euch auf Motorsport-Magazin.com jedenfalls auf dem Laufenden.