Als im Februar 2015 Marc Marquez die Testfahrten in Sepang dominierte, schien alles auf eine weitere überragende Saison des zweifachen MotoGP-Weltmeisters hinzudeuten. Viel ist seither passiert. Marquez wurde vom Außerirdischen zum ganz normalen Fahrer, der zwar nach wie vor extrem schnell ist, aber auch zu viele Fehler macht. Zu große Probleme bereitete ihm die 2015er-Honda. An den ersten Rennwochenenden machte sie plötzlich Zicken, die man bei den Testfahrten in Sepang noch nicht erlebt hatte. Dort funktioniert die RC213V hervorragend. Nun kehrt man an den Ort der Testerfolge zurück.

So problematisch sich die Honda in diesem Jahr auf den meisten Strecken verhielt, so herausragend lief sie in Sepang. Der Grund liegt im Streckenlayout und dem malaiischen Wetter. Durch den schnellen Charakter des Kurses sind die Maschinen lange übersetzt, die große Hitze raubt den Motoren Leistung. Diese Faktoren machen den aggressiven Motor der RC213V etwas zahmer und das Motorrad somit fahrbarer. Das schwierige Handling war ja 2015 das Hauptproblem der Maschine.

Marc Marquez geht davon aus, dass sich an der ausgezeichneten Performance der Honda in Sepang nichts geändert hat: "Unser Motorrad funktioniert hier normalerweise immer sehr gut." Nach seinem Sieg im unglaublichen Grand Prix von Australien kommt Marquez natürlich ohnehin mit breiter Brust nach Sepang. "Wir wollen diesen guten Lauf für Honda natürlich fortsetzen, um die Saison positiv abzuschließen", erklärt Marquez. Vor dem Australien-GP hatte mit Dani Pedrosa ja ebenfalls ein Honda-Pilot den Großen Preis von Japan gewonnen.

Pedrosa will zurückschlagen

Auf Phillip Island konnte Pedrosa die Pace der überragenden Marquez, Lorenzo, Iannone und Rossi nicht mitgehen und musste sich mit Rang fünf begnügen. Ein Ergebnis, dass ihn in Sepang nicht mehr zufrieden stellen würde. "Ich will zurück auf das Podium", stellt er klar. Vor zwei Jahren konnte er letztmalig in Sepang gewinnen, damals in souveräner Manier. Insgesamt feierte Pedrosa dort schon vier Siege. Kein Wunder, dass er sich gerne als Fan der Strecke outet: "Sie hat ein bisschen von allem - schnelle und langsame Kurven, harte Bremspunkte und lange Geraden. Deshalb ist es besonders wichtig, ein gutes Setup zu finden, um am Sonntag eine Chance zu haben."