Das MotoGP-Rennen auf Phillip Island raubte vielen Fans den Atem und machte so manchen Experten sprachlos. Was sich Marc Marquez, Jorge Lorenzo, Andrea Iannone und Valentino Rossi am Sonntag 40 Minuten lang lieferten, ging bereits in der Sekunde der Zieldurchfahrt in die Geschichtsbücher ein. Zurecht stellte sich die Frage: War der Australien Grand Prix 2015 das beste Rennen der MotoGP-Geschichte?

"Es war zumindest eines der härtesten Rennen meiner Karriere", erklärte Lorenzo, der einen möglichen Sieg in der Schlussrunde an Marquez verlor. "Iannone hat mich andauernd am Ende der Geraden überholt. Auch im Duell mit Marquez fiel es mir sehr schwer, die Pace mitzugehen. Mich hat das ganze Rennen an meine alten Zeiten in der 125cc-Klasse erinnert. Für die Zuschauer dürfte es zumindest das beste Rennen der letzten fünf bis zehn Jahre gewesen sein", sagte Lorenzo.

Das Quartett an der Spitze sorgte im gesamten Rennen für 26 Positionsveränderungen. Gemessen allerdings nur zur jeweils vollen Runde, also ohne sämtliche gekonterten Manöver zwischen erster und letzter Kurve. Für die sorgte vor allem Iannone, der beim Anbremsen der ersten Kurve fast in jeder Lap eine Aktion setzen konnte. "Ja, das war wohl das spannendste Rennen und vor alle mein bestes, seit ich in der MotoGP bin. Da kann wohl nur mein epischer Kampf mit Marquez in Aragon 2011 (damals noch in der Moto2) mithalten", erklärte der italienische Ducati-Pilot.

Auch Sieger Marquez konnte kaum glauben, was er da auf Phillip Island erlebt hatte: "Als ich mir heute das Moto3-Rennen angesehen habe, dachte ich mir: So etwas will ich auch. Aber in der MotoGP passiert so etwas normalerweise nicht." Doch der Weltmeister wurde im Rennen eines besseren belehrt - und hatte auch noch das glücklichere Ende für sich. "Das war eines der besten Rennen meiner Karriere. Als ich zum ersten Mal das Pitboard kontrllierte, zeigte es nur noch fünf Runden an. So viel Spaß hat das heute gemacht!"

So reagierten prominente MotoGP-Fans auf das Rennen

Die Rennaction auf Phillip Island ließ natürlich auch prominente Fans, Experten oder MotoGP-Ehemalige nicht kalt. Hier eine Auswahl der besten Liebesbekundungen an die Motorrad-Königsklasse:

Mark Webber besuchte die Zweirad-Königsklasse auf Phillip Island einmal mehr vor Ort. Der Aussie war schlichtweg überwältigt von der Action, die die Top-4 boten. "Heilige Sch...! Was für ein Rennen", verkündete ein sprachloser Webber auf Twitter.

Alex Hofmann, der das Rennen für Eurosport begleitete und kommentierte, fehlten gleich sämtliche Worte, um dieses hammermäßige Rennen beschreiben zu können. Er beschränkte sich auf die beiden Hashtags "Herzinfarkt" und "MotoGPRules".

Unterstützung erfährt Hofmann von einigen seiner Ex-MotoGP-Kollegen. Colin Edwards schaute sich das Rennen am Madrider Flughafen an. Der Texas Tornado fühlte sich an alte Zeiten zurückerinnert, als noch Mick Doohan, Kevin Schwantz oder Wayne Rainey die Siege unter sich ausgemacht haben.

Auch Loris Capirossi blieb die Spucke weg angesichts des geschichtsträchtigen Rennens, dem er als Safety Comissioner vor Ort beiwohnen durfte. "Was für ein Superspektakel ihr heute auf der Piste geboten habt! Gratuliere Jungs", bekundete der Ex-Champion allerhöchsten Respekt.

Matthew Birt, der das Rennen für den offiziellen Stream der Dorna neben Reporter-Legende Nick Harris kommentierte, wähnte sich durch die atemberaubende Show der Top-4 gar in einer anderen Welt: "Ich dachte schon, Moto3 wäre gut gewesen. Aber diese Aliens fahren, als ob sie nicht von dieser Welt wären. Was für eine Show", sprach die schiere Bewunderung aus Birt.

Mit einer Prise Humor reagierte die Honda-Werkstruppe aus der Superbike-WM auf die epische MotoGP-Schlacht von Phillip Island. Das Pata-Honda-Team twitterte: "Sieht wohl so aus, als hätte die Twitter-Welt einen Eindruck davon bekommen, warum dieser Sport so einzigartig ist."