Die MotoGP war der große Gewinner eines wohl bald in den Geschichtsbüchern auftauchenden Australien-GPs. Zu den ganz wenigen Verlierern des Rennens auf Phillip Island kann man jedoch Valentino Rossi dazu zählen. Der Doktor war in den epischen Vierkampf um den Sieg bis zum Schluss mit involviert, obwohl man ihm eine derartige Leistungsexplosion nach den dürftigen Trainingsresultaten einmal mehr nur bedingt zutraute.

Doch am Start gewann Rossi gleich eine Position und lag auf Rang sechs. Durch die Windschattenschlacht auf Phillip Island riss der Kontakt zur Spitze von Anfang an nicht ab und der Doktor war in der Lage, mitzuhalten. Cal Crutchlow und Dani Pedrosa ließ Rossi schon nach wenigen Umläufen hinter sich, sodass sich vorne eine Vierergruppe mit Andrea Iannone, Marc Marquez und Jorge Lorenzo formierte.

Iannone trickst Rossi in der letzten Runde aus!

Rossi ließ sich von Marquez wieder an Lorenzo heran ziehen, ähnlich wie er sich vor Wochenfrist in Motegi Pedrosa für den gleichen Zweck zu Nutze machte. Nur diesmal hatte Rossi auch Iannone im Schlepptau, der ihm noch arge Probleme bereiten sollte. Der Ducati-Pilot ließ sich nicht abschütteln und nutzte die kleinsten Fehler der Konkurrenz gnadenlos aus. Nicht nur Rossi, sondern auch Marquez überholte Iannone mehrfach mit leichter Feindberührung.

Besonders aufsehenerregend dabei, wie Iannone Rossi und Marquez nach einem Zweikampf in Lucky Heights beide Superstars aufschnupfte. In der letzten Runde hatte sich Rossi auf Rang drei schon vorgearbeitet, hinter einem entfesselt fahrenden Marquez und einem bis aufs Blut kämpfenden Lorenzo. Bis Rossi in Lucky Heights von Iannone ausgetrickst wurde. Der Doktor versuchte noch einmal, im letzten Sektor alle Register zu ziehen und hing Iannone in der letzten Kurve direkt am Hinterrad, doch im Zielsprint hatte Rossi keine Chance gegen die Ducati-Power und musste so mit Rang vier Vorlieb nehmen.

Rossi: Weltmeisterschaft wird unglaublich hart

"Es war ein wichtiges Rennen wegen der fünf Punkte", bewertet Rossi zuallererst den Marquez-Sieg positiv, hadert aber gleichzeitig mit dem Ausgang seines Rennens. "Das Resultat hätte besser sein können, aber auch der vierte Platz geht in Ordnung. Ich wäre weiter oben gestanden wenn ich es noch geschafft hätte, Iannone in der letzten Runde zu überholen. Schade, dass ich es nicht geschafft habe, auf dem Podium zu bleiben", bedauert der neunfache Weltmeister.

"Während des Rennens hatte ich eine gute Pace, daher ist es schade, als Vierter ins Ziel zu kommen. Dennoch war es ein gutes Rennen", zeigte sich Rossi zumindest über die Fortschritte von den Trainings zum Rennen erfreut. Mit noch elf Punkten Vorsprung vor den letzten beiden Rennen hat Rossi die WM immer noch in der eigenen Hand. Zwei zweite Plätze in Sepang und Valencia reichen immer noch zur persönlichen Decima. "Wir haben schon vor zehn Rennen gesagt, dass die Rennergebnisse wichtig werden würden. Aber jetzt werden sie immer wichtiger, und es wird bis zum Ende unglaublich hart werden."