In Spanien schloss sich eine Klammer des Schreckens für Aleix Espargaro, die sich Monate zuvor ebenfalls in Spanien geöffnet hatte. Nach der hervorragenden Pole Position in Barcelona fiel der Ältere der Gebrüder Espargaro von einem zweiten Startplatz in Assen abgesehen in ein Formtief, das in Aragonien sein Ende fand: Mit Platz sechs stellte der Spanier das beste Suzuki-Resultat der Saison von Maverick Vinales aus jenem Barcelona-Rennen ein. Dieser hatte deutlich mehr zu kämpfen und verfehlte am Ende als Elfter dieTop-10.

Die Erleichterung war bei allen im Team riesig. "Es ist gut zu sehen, dass wir uns wieder auf bessere Positionen im Rennen aufhalten", jubelte Projektleiter Satoru Terada. Der Grund ist simpel: "Wir haben hier einige Verbesserungen des Motors an den Start gebracht und die scheinen sehr effektiv zu sein. Es ist kein neuer Motor, aber eine neue Spezifikation. Natürlich müssen wir uns noch weiter steigern, aber auch ein kleiner Schritt ist ein positiver Aspekt."

Espargaro fühlt sich wieder wohl

Und diese neue Ausbaustufe nutzte Aleix Espargaro aus: Von Platz sieben gestartet kämpfte er die erste Rennhälfte über mit Bradley Smith, bis dieser in Turn 1 einen Fehler machte. Von da an war der Weg für Espargaro frei, mit Rang sechs sein bestes Saisonresultat einzufahren, nur eine halbe Sekunde hinter Andrea Dovizioso. Somit haben beide Suzuki-Piloten nun einen sechsten Platz zu Buche stehen. "Ich bin sehr glücklich, wieder in den Toppositionen zu liegen", sagte der 26-Jährige. "Die letzten Rennen waren sehr hart für uns und wir waren nicht dort, wo wir hingehören. In diesem Rennen sind wir auf eine Position gekommen, die uns denke ich besser steht."

Dovizioso vor Espargaro: Fast wäre es für Suzuki sogar noch der fünfte Rang geworden, Foto: Ducati
Dovizioso vor Espargaro: Fast wäre es für Suzuki sogar noch der fünfte Rang geworden, Foto: Ducati

"Nach Barcelona war das unser positivstes Rennen, was das Gefühl für das Motorrad betrifft", so Espargaro weiter. "Wenn man einkalkuliert, dass wir auf der Geraden bei der Beschleunigung einiges verlieren, ist es gut, dass wir um Platz fünf kämpfen konnten. Ich konnte das Rennen richtig genießen und hatte sehr viel Spaß, weil ich mich so wohlgefühlt habe." Natürlich endet die Arbeit an dieser Stelle nicht: "Das einzige, was wir jetzt zu tun haben, ist zu verstehen, wie wir uns in jedem Rennen so präsentieren können."

Vinales von weichen Reifen ausgebremst

Weniger befriedigend lief das Rennen für Maverick Vinales. Der Moto3-Weltmeister von 2013 musste seiner Startposition Tribut zollen: "Ich hatte einen guten Start und wollte irgendwen in Kurve 1 überholen. Leider hatte ich nicht genug Grip hinten und konnte nicht genug beschleunigen, um es durchzuziehen. Ich befand mich dann in einer Gruppe mit mehreren Fahrern, die weiche Reifen montiert hatten." Das sollte sich als rennentscheidend herausstellen: Der Vorteil in den ersten Runden der Piloten mit weichen Reifen bedeutete, dass Vinales auf dem härteren nicht überholen konnte und so auf das Tempo der besten Open-Piloten reduziert wurde.

Schließlich konnte sich der 20-Jährige auf Rang elf nach vorne kämpfen: "Als ihre Reifen endlich eingingen, zahlte sich meine Reifenwahl aus. Konstant zu sein ist immer der Schlüssel für mich und dieses Rennen hat mir Recht gegeben." Dennoch war das Aragon-Wochenende nicht zufriedenstellend für den jungen Spanier: "Wenigstens ist das Resultat besser als erwartet. Der Freitag war wirklich grauenhaft, deshalb ist es schön, dass die Resultate wenigstens am Sonntag kommen." Dennoch wurmt ihn die Performance von Aleix Espargaro. "Das zeigt, dass die Maschine ein größeres Potenzial hat, und jetzt müssen wir einen Weg finden, dieses besser abzurufen."

Mitten im Open-Feld: Maverick Vinales' Rennen war wenig befriedigend, Foto: Suzuki
Mitten im Open-Feld: Maverick Vinales' Rennen war wenig befriedigend, Foto: Suzuki

Leise Töne vor Heimrennen

Mit frischer Motivation geht es nun für das Suzuki-Team zum Heimrennen in Motegi. Doch man bleibt kleinlaut. "Japan wird nicht einfach", warnt Vinales. "Aber wir sollten mit den erzielten Verbesserungen zufrieden sein." Es sei nicht leicht, nach einem solch schlechten Freitag wie in Aragon zurückzukommen, "aber wir haben es geschafft." Terada bleibt ebenfalls vorsichtig: "Die Strecke in Japan wird unserer Maschine nicht so sehr entgegenkommen, aber die Fahrer mögen sie sehr." Und der Support durch die einheimischen Fans wird ein Übriges zur Motivation beitragen.