Für Aufregung sorgte im Warm Up von Aragon Valentino Rossi und Jorge Lorenzo, die sich diesmal allerdings nicht auf der Strecke nahekamen, sondern vor der Yamaha-Box beinahe kollidierten. Von derartigen Querelen ungerührt legte Marc Marquez wie ein Uhrwerk eine schnelle Runde nach der anderen hin. An seiner 1:48.181 kam niemand vorbei. Stefan Bradl fand weiter kein optimales Setup und kam nicht über Rang 19 hinaus.

Die Platzierungen: Im Warm Up legte Marquez die schnellste Runde vor, dahinter platzierten sich Lorenzo und Pol Espargaro. Die viertschnellste Zeit gelang Rossi, vor Pedrosa, Smith und Dovizioso. Crutchlow wurde Achter, gerade noch in die Top Ten schafften es Vinales und Iannone. Bradl lag am Ende auf Platz 19.

Die Zwischenfälle: Gleich zu Beginn der Session kam es vor der Yamaha-Box zu einer Beinahe-Kollision: Nach einer ersten Outlap kam Valentino Rossi an die Box, um seinen Motorradwechsel zu probieren. Im selben Augenblick aber wollte sein Teamkollege Jorge Lorenzo aus der Box fahren, sein Mechaniker hatten wohl den Italiener übersehen. Rossi konnte gerade noch stoppen, zu einem Crash fehlten nur Zentimeter. Beide machten kurz ihrem Unmut Luft, dann fuhr Lorenzo auf die Strecke.

Das Wetter: Das spanische Herbstwetter kann in Aragon noch zu einem wichtigen Faktor werden. Das Warm Up blieb trocken, aber kühl, mit Lufttemperaturen von 17 Grad und Asphalttemperaturen von 19 Grad. Allerdings treibt ein Blick zum Himmel manchem Fahrer Sorgenfalten auf die Stirn: Wo Freitag und Samstag wolkenloses Blau und strahlender Sonnenschein herrschten, ziehen nun dichte, graue Wolken auf. Die Regenwahrscheinlichkeit steigt zum Nachmittag auf 60%, sogar Gewitter sind möglich.

Die Analyse: Niemand sonst konnte im Warm Up im Rennsetup so konstant schnell fahren wie Marquez, weder Lorenzo noch Rossi kamen an seine Zeiten heran, der Italiener wurde sogar von Pol Espargaro auf Rang vier verwiesen. Pedrosa konnte die Pace der Spitze nicht ganz mitgehen. Allerdings steht zum Rennen hin ein Wetterumschwung an, der die Karten wider komplett neu mischen kann. Auf trockener Strecke wird Marquez nicht zu schlagen sein. Wie sehr die Yamaha-Stars mit Regen rechnen, zeigte sich auch daran, dass sie noch einen Motorradwechsel übten. Der gelang aber beiden nicht: Bei Rossis Versuch kam ihm Lorenzo in die Quere, als der Spanier eine Runde später wechseln wollte, misslang das Manöver komplett. Gut vorstellbar, dass ihn der Beinahe-Crash mit Rossi etwas aus dem Konzept gebracht hat. Am Ende des Qualifyings gelang Lorenzo aber doch noch ein Lehrbuch-Umsteigen. Auch Rossi probierte es noch einmal mit besserem Erfolg.