Manchmal hat man kein Glück und dann kommt auch noch Pech dazu - diese bekannte Fußballer-Phrase passt zurzeit mehr denn je zu Andrea Dovizioso. Für den Italiener kam es nach Rang acht in der Endabrechnung des Freitags am Samstag knüppeldick. Die Bedingungen am Vormittag machten es den Fahrern unglaublich schwer, ihre Zeit vom Freitag Nachmittag zu verbessern. Dovizioso gelang dies nicht, und so musste er nach den Steigerungen von Andrea Iannone, Cal Crutchlow und Maverick Vinales Platz elf in der kombinierten Zeitenliste und damit den Gang durch Q1 hinnehmen.

Ins erste Qualifying-Segment war Dovizioso als haushoher Favorit gegangen. Doch so einfach sollte dich Sache für den Ducati-Werksfahrer nicht werden. Schon nach dem ersten Run lag er hinter Pramac-Pilot Danilo Petrucci nur auf Rang zwei. Im zweiten Run eroberte Dovizioso zunächst mit seiner Bestzeit von 1:48.294 die Führung, doch das Pramac-Duo machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Erst war Hernandez um wenige Hundertstel schneller, kurz darauf legte Petrucci nach und hievte sich auf Platz eins des Klassements - die Blamage für Dovizioso war perfekt.

Mit zwei schnelleren Fahrern im Q1 rechnete Dovizioso zunächst nicht, Foto: Ducati
Mit zwei schnelleren Fahrern im Q1 rechnete Dovizioso zunächst nicht, Foto: Ducati

Der Eindruck täuscht

Entsprechend fassungslos waren auch die Gesichter in der Ducati-Box im Anschluss an die Session. Nicht nur Dovizioso, sondern selbst Pokerface und Ducati-Mastermind Gigi Dall'Igna stand die Fassungslosigkeit ins Gesicht geschrieben. "Das war heute sehr schade, denn wenn wir es ins Q2 geschafft hätten, dann hätten wir uns sicher in die ersten drei Reihen fahren können", hadert ein zerknirschter Dovizioso. Dovizioso weiß, wo er die fehlenden Hundertstel liegen gelassen hat: "Meine Runde war nicht perfekt, denn in den ersten zwei Kurven hatte ich den Eindruck, dass der Hinterreifen noch nicht richtig auf Temperatur war, obwohl ich dachte, ich hätte ihn genug aufgewärmt."

Das Missgeschick hakt Dovizioso nun ab und er richtet den Fokus jetzt auf das Rennen: "Manchmal bekommt man keinen perfekten Reifen, aber selbst ohne diese Probleme hätten wir ein besseres Resultat einfahren können. Auch wenn ich den Eindruck hatte, dass diese Zeit für den Einzug in Q2 gereicht hätte." Ein Trugschluss, wie sich bereits kurz darauf zeigte. So bleiben unter dem Strich nur Startplatz 13 und eine schwierige Ausgangsposition für das Rennen, auch wenn die Pace im FP4 vielversprechend war.

Mit seiner Crew hatte Dovizioso gute Arbeit in puncto Rennpace geleistet, Foto: Ducati
Mit seiner Crew hatte Dovizioso gute Arbeit in puncto Rennpace geleistet, Foto: Ducati

Rennpace macht Hoffnung

Im vierten Training, das als Generalprobe für das Rennen gilt, erreichte Dovizioso immerhin Platz fünf. Hinter den beiden Werks-Piloten von Yamaha und Honda waren es er und Teamkollege Andrea Iannone, die über die schnellste Pace verfügten. "Im FP4 haben wir uns verbessert, und unsere Pace ist jetzt gut genug, um uns direkt hinter der ersten Gruppe zu halten", zeigt sich Dovizioso zufrieden mit den Fortschritten in puncto Rennpace.

Um allerdings in diese Position zu kommen, muss Dovizioso im Rennen erst einmal einiges an Aufholjagd betreiben. "Eine bessere Startposition wäre wichtig gewesen, aber jetzt können wir nur noch versuchen, morgen einen guten Start hinzulegen und dadurch einige Plätze gutzumachen", setzt Dovizioso voll auf die ersten Runden des Rennens.