Sensationelles Qualifying von Marc Marquez in Aragon! Auf seiner ersten schnellen Runde in Q2 pulverisierte er seinen eigenen Pole-Rekord aus dem Vorjahr um mehr als eine halbe Sekunde. Seine Zeit von 1:46.635 Minuten sollte bis zum Ende des Qualifying kein Fahrer mehr unterbieten können. Somit war es auch nicht weiter schlimm, dass Marquez in seinem letzten Umlauf in Kurve zwei über das Vorderrad wegrutschte und die Session etwas frühzeitig beenden musste.

Im Duell um den Weltmeistertitel zwischen den beiden Yamaha-Werkspiloten Jorge Lorenzo und Valentino Rossi machte am Samstag der Spanier den Stich. Er qualifizierte sich auf dem zweiten Rang, während Rossi das Rennen am Sonntag nur von Platz sechs aus Reihe zwei in Angriff nehmen wird.

Die Platzierungen Q2: Marc Marquez' Zeit von 1:46.635 Minuten war am Ende für alle anderen Piloten unerreichbar, Jorge Lorenzo kam bei seinem zweiten Anlauf aber bis auf 108 Tausendstelsekunden an die Pole-Zeit heran und sicherte sich so den zweiten Startplatz. Eine sensationelle Leistung lieferte Andrea Iannone, der in Aragon mit großen Schmerzen unterwegs ist, nachdem er sich bei einem Sturz beim Joggen die Schulter ausgekugelt hatte. Er war als Dritter mit Abstand bester Ducati-Pilot i Qualifying. Pol Espargaro führt etwas überraschend Reihe zwei an. Neben ihm stehen Dani Pedrosa und Valentino Rossi, der sich erst in seiner letzten Runden noch auf Platz sechs verbessern konnte. Aleix Espargaro, Cal Crutchlow und Danilo Petrucci stehen in Reihe drei. Bradley Smith, Yonny Hernandez und Maverick Vinales teilen sich die vierte Reihe.

Rossi startet am Sonntag aus Reihe zwei, Foto: Bridgestone
Rossi startet am Sonntag aus Reihe zwei, Foto: Bridgestone

Die Platzierungen Q1: Danilo Petrucci setzte sich in seinem letzten Umlauf mit einer Zeit von 1:47.853 Minuten an die Spitze. Er schaffte somit zusammen mit seinem Pramac-Teamkollegen Yonny Hernandez den Einzug in Q2. Andrea Dovizioso verpasste dieses als Dritter um knapp sieben Hundertstelsekunden und wird das Rennen am Sonntag somit nur von Startplatz 13 in Angriff nehmen. Er teilt sich die fünfte Reihe mit Scott Redding und Eugene Laverty, der bester Open-Pilot wurde.

Sein Aspar-Teamkollege Nicky Hayden führte Reihe sechs an. Neben ihm stehen Stefan Bradl, der das stallinterne Duell bei Aprilia einmal mehr für sich entschied, und Mike di Meglio. Hector Barbera enttäuschte als 19., Jack Miller und Alvaro Bautista belegten die Ränge 20 und 21. Die siebte Reihe bilden Loris Baz, Karel Abraham und Alex de Angelis. Den 25. und letzten Startplatz nimmt Toni Elias auf der zweiten Maschine im Team von Forward Racing ein.

Bradl ließ Bautista im Qualifying hinter sich, Foto: Aprilia
Bradl ließ Bautista im Qualifying hinter sich, Foto: Aprilia

Die Zwischenfälle: Schon nach fünf Minuten in Q1 sorgte Alvaro Bautista für den ersten Crash der Session. Er verlor in Kurve eins die Kontrolle über seine Aprilia und musste getrennt von seinem Motorrad an die Box zurückkehren.

Für den zweiten Sturz des Qualifyings sorgte Marc Marquez. Er übertrieb es in der Schlussphase von Q2 in der zweiten Kurve und rutschte bei hohem Tempo über das Vorderrad weg. Die Session war für ihn gelaufen, doch Marquez kam ohne Blessuren davon und gab wenige Minuten später mit zerkratzter Lederkombi schon wieder gutgelaunt Interviews.

Das Wetter: Das Wetter in Aragon zeigte sich auch zum Qualifying der MotoGP-Klasse um 14 Uhr am Samstag von seiner besten Seite. Bei wolkenlosem Himmel über Alcaniz betrug die Außentemperatur 24 Grad, am Asphalt wurden 38 gemessen. So war es zwar etwas kühler als noch am Freitagnachmittag, was sich aber keinesfalls negativ auf den Grip der Strecke auswirkte.

Lorenzo und Co. waren auch am Samstag bei besten Verhältnissen unterwegs, Foto: Yamaha
Lorenzo und Co. waren auch am Samstag bei besten Verhältnissen unterwegs, Foto: Yamaha

Die Analyse: Nach dem Qualifying ist endgültig klar, dass man bei Honda in den Freitagstrainings gepokert hat. Vor allem Marc Marquez deckte seine Karten erst am Samstag so richtig auf und zeigte, dass er mit Jorge Lorenzo nicht nur mithalten, sondern seinen spanischen Landsmann auch schlagen kann. Valentino Rossi zeigte einmal mehr kein überragendes Qualifying, betrieb mit dem Startplatz in Reihe zwei aber zumindest Schadensbegrenzung. Ob der WM-Leader am Sonntag gegen Marquez und Lorenzo um den Sieg kämpfen kann, darf bezweifelt werden. Hier befinden sich die beiden Spanier wohl in einer eigenen Liga.