23 Punkte beträgt der Rückstand von Jorge Lorenzo auf Valentino Rossi in der Weltmeisterschaft. Dass er aber nicht einmal daran denkt, deshalb den WM-Titel frühzeitig abzuschreiben, zeigte er am Trainingsfreitag in Aragon. Schon am Vormittag Schnellster knallte er in FP2 am Nachmittag mit 1:47.517 Minuten die mit Abstand beste Runde des Tages auf den Asphalt und distanzierte den Rest des Feldes regelrecht.

Die Platzierungen: Jorge Lorenzo war in seinem schnellsten Umlauf satte 0,683 Sekunden schneller als sein erster Verfolger. Das war allerdings niemand geringerer als Valentino Rossi, der für seine Verhältnisse zumindest positionsmäßig einen überaus ordentlichen Freitag zeigte. Bradley Smith sorgte für eine Yamaha-Dreifachführung auf dem als Honda-Strecke bekannten Kurs in Aragon. Dani Pedrosa war als Vierter bester Honda-Pilot, direkt vor seinem Repsol-Teamkollegen Marc Marquez. Auf den Rängen sechs und sieben folgten die Espargaro-Brüder Pol und Aleix. Die Ducatisti Andrea Dovizioso, Andrea Iannone und Danilo Petrucci komplettierten die Top-Ten und befinden sich somit aktuell auf direktem Kurs Richtung Q2.

Stefan Bradl wurde 19., vier Plätze und rund vier Zehntelsekunden hinter seinem Teamkollegen Alvaro Bautista. Auf die Bestzeit von Jorge Lorenzo fehlten knapp 2,5 Sekunden.

Stefan Bradl hatte am Freitag noch Probleme, Foto: Aprilia Racing Team Gresini
Stefan Bradl hatte am Freitag noch Probleme, Foto: Aprilia Racing Team Gresini

Die Zwischenfälle:Dani Pedrosa und Valentino Rossi erlebten am Ausgang von Kurve zwölf beziehungsweise 14 kritische Momente, als sie am Kerb etwas zu weit hinauskamen. Beide konnten einen Sturz aber vermeiden. So gab es im gesamten Training der MotoGP keinen einzigen Crash zu verzeichnen.

Das Wetter: Der Trainingsfreitag in Aragon präsentierte sich vor allem an Nachmittag spätsommerlich. Bei strahlendem Sonnenschein in der nordspanischen Provinz betrug die Außentemperatur im zweiten Training der MotoGP 27 Grad, die Strecke erwärmte sich sogar auf 40 Grad. Ideale Bedingungen also für die Piloten der Königsklasse, die die Zeiten am Nachmittag rasant purzeln ließen.

Die Analyse: Die fünf Testtage, welche Yamaha in diesem Jahr im Motorland Aragon bereits bestritten hat, scheinen sich an diesem Rennwochenende bezahlt zu machen. Jorge Lorenzo fährt aktuell in einer eigenen Liga, doch auch der sonst am Freitag oftmals strauchelnde Valentino Rossi erlebte so einen besseren Start in den Grand Prix von Aragon, der bisher nie besonders erfolgreich für ihn verlief. Die Favoritenrolle füllt aktuell aber zu 100 Prozent Lorenzo aus. Bleiben die Verhältnisse ähnlich ideal wie am Freitag, wie der Spanier bei seinem Heimrennen wohl kaum zu schlagen sein.