2016 kehrt die MotoGP-Weltmeisterschaft nach 18 Jahren Pause wieder nach Österreich zurück. Wie schon 1996 und 1997 wird in Spielberg gefahren. Der damals noch unter dem Namen A1-Ring bekannten Kurs im obersteirischen Murtal befindet sich mittlerweile im Privateigentum von Dietrich Mateschitz und trägt daher auch den Namen Red-Bull-Ring. Nun will der Energy-Drink-Milliardär auch der zweiten österreichischen Traditionsstrecke, die über 20 Jahre lang Heimat des Motorrad-Grand-Prix in der Alpenrepublik war, neues Leben einhauchen.

Mateschitz will den Salzburgring, gut 20 Minuten außerhalb der gleichnamigen Landeshauptstadt gelegen, ebenfalls als Privatperson kaufen. "Damit würden sich viele Synergien mit dem Red-Bull-Ring ergeben", erklärte Mateschitz gegenüber den Salzburger Nachrichten. Er bestätigte seine Absicht, die in den letzten Jahren etwas heruntergekommen Anlage zu kaufen. Vertrag sei aber noch keiner unterschrieben, wie der 71-Jährige festhielt: "Ich bin noch nicht Eigentümer des Salzburgrings." Aktuell befindet sich der Ring im Besitz des Landes Salzburgs. Der Betrieb wird durch das Pächterunternehmen IGMS abgewickelt, was auch nach einer Übernahme durch Red Bull so bleiben soll.

Was Mateschitz mit dem Salzburgring genau vorhat, weiß aktuell wohl nur der gebürtige Steirer selbst. Um die Strecke etwa wieder für einen Lauf der Motorrad-Weltmeisterschaft einsatzbereit zu machen, wären gewaltige Umbauarbeiten nötig. Das beginnt bei der Infrastruktur wie den Boxengebäuden und dem Fahrerlager, größtes Problem ist aber die Streckenführung. Der Salzburgring zählte schon bei den letzten Rennen 1994 mit einem Siegerschnitt von 194,42 Stundenkilometern zu den schnellsten Kursen im Kalender was in Kombination mit den teilweise praktisch nicht vorhandenen Auslaufzonen zu großen Sicherheitsbedenken führte.

Bei den Zuschauern erfreute sich der Salzburgring stets großer Beliebtheit, Foto: Milagro
Bei den Zuschauern erfreute sich der Salzburgring stets großer Beliebtheit, Foto: Milagro

Das zu ändern, gestaltet sich teilweise aber äußerst schwierig. Der Ring liegt im sogenannten Nesselgraben und ist ringsherum von steil aufragenden Hügeln umgeben. Um die mittlerweile verpflichtenden Auslaufzonen müssten gewaltige Mengen an Erdreich abgegraben werden. Ob das aufgrund umliegender Einfamilienhäuser und Bauernhöfe überhaupt möglich ist, lässt sich nur schwer sagen.