Vor ziemlich genau einem Monat sorgte Formel-1-Legende Niki Lauda bei seinem Besuch des MotoGP-Rennens in Brünn für Aufregung. Die Königsklasse auf zwei Rädern biete momentan die deutlich bessere Show, stellte der Aufsichtsratsvorsitzende von F1-Weltmeister Mercedes da fest. Worte, die man dort nicht gerne gehört hat. In Misano war nun mit Nico Hülkenberg erneut ein bekanntes Gesicht aus der Formel 1 zu Gast.

Vor dem Start des MotoGP-Rennens gab sich der Force-India-Pilot, der erstmals bei der Motorrad-Weltmeisterschaft zu Gast war, noch etwas zurückhaltend. "Es ist wirklich aufregend. Wenn die Motorräder durch die Boxengasse fahren, ist es richtig laut. Das ist bei uns leider etwas anders. Die MotoGP ist ganz anders als die Formel 1. Ich mag aber mein Cockpit und meine Klasse doch noch mehr", stellte er da zufrieden fest.

Eine gute Stunde später, in der Hülkenberg und die 92.000 Fans in Misano eines der besten MotoGP-Rennen der Geschichte erleben durfte, war er jedoch vollkommen euphorisiert: "Das war absolut geil. Jetzt bin ich ein riesiger MotoGP-Fan. Das alles live zu erleben - den Speed, den Sound, die Beschleunigung auf der Geraden - das ist echt gigantisch. Es ist so spektakulär. Ich habe das ganze Rennen an der Boxenmauer verbracht um die Bikes richtig nahe zu sehen. Ich werde definitiv wiederkommen."

Hülkenberg sah einen echten MotoGP-Leckerbissen, Foto: Yamaha
Hülkenberg sah einen echten MotoGP-Leckerbissen, Foto: Yamaha

Doch woher kam dieser plötzliche Sinneswandel bei Hülkenberg, der neben seinem Formel-1-Engagement in diesem Jahr auch noch die 24 Stunden von Le Mans auf Porsche gewinnen konnte. "Ich muss zugeben, dass ich die MotoGP etwas unterschätzt habe. Wenn die Formel 1 nicht bald wieder etwas zulegt, dann gewinnt die MotoGP haushoch", musste er feststellen.

Aber nicht nur die Show der Piloten auf der Strecke, sondern auch die der Fans daneben faszinierte Hülkenberg, der den Starkult um Lokalmatador Valentino Rossi kaum fassen konnte: "Ich habe vor dem Rennen versucht, zu ihm hinzukommen, aber es war absolut unmöglich, weil so viele Leute um ihn herum waren. Dafür lieben wir aber die Tifosi ja auch. Diese Leidenschaft ist einfach klasse."