Suzuki hat einen gebrauchten Samstag in Silverstone hinter sich. Im dritten freien Training war es zunächst Aleix Espargaro, der mit einem Highspeed-Crash für zusätzliche Arbeitsschichten seiner Mechaniker gesorgt hat. Sowohl Espargaro als auch Teamkollege Maverick Vinales verpassten unterm Strich die direkte Qualifikation für den zweiten Qualifyingabschnitt und mussten so in Q1 eine Ehrenrunde drehen.

Im Q1 lief es dann für die Blauen zunächst standesgemäß. Espargaro legte die Bestzeit vor, Vinales konterte, ehe sich Espargaro wieder um den Hauch von sechs Tausendstelsekunden an die Spitze setzte. Mit dem Gefühl einer sicheren Doppelführung im Rücken verzichteten sowohl Espargaro als auch Vinales auf einen zweiten Run, was sich als fatal für Vinales herausstellen sollte. Der Rookie wurde durch die Bestzeit von Yonny Hernandez noch aus den Top-2 gekegelt und musste sich mit Startplatz 13 begnügen.

"Wir haben kein Setup gefunden. Das ist so schwierig mit unserem Bike und wir wissen nicht warum", redet Vinales nicht lange um den heißen Brei herum. "Hier haben wir viele Probleme mit dem Grip, wir haben überhaupt keinen Grip gefunden", rauft sich Vinales die Haare. Aus diesem Grund verschoss der Spanier schon im dritten freien Training sein Pulver in Form von weichen Reifen, um sich auf Biegen und Brechen in die Top-10 zu katapultieren. Für einen zweiten Run in Q1 stand ihm dann kein weiches Gummi mehr zur Verfügung.

Aleix Espargaro fand Fortschritte im Vergleich zu den letzten Rennen, Foto: Suzuki
Aleix Espargaro fand Fortschritte im Vergleich zu den letzten Rennen, Foto: Suzuki

Espargaro sieht in Silverstone Fortschritte bei Suzuki

Zufriedener war da schon Aleix Espargaro, trotz des Sturzes am Vormittag. "Ja ich bin zufrieden, es lief viel besser als bei den letzten Rennen", frohlockt Espargaro, um gleich danach wieder zu relativieren: "Ich hätte erwartet, im Qualifying viel schneller zu sein. Aber ich habe mein Bestes versucht und wirklich hart gepusht, aber keine Ahnung, ich hatte viele Vibrationen am Hinterreifen und konnte mich nicht verbessern." Am Ende schaffte es der Suzuki-Pilot knapp in die Top-10, jedoch geschlagene 1,6 Sekunden hinter Pole-Setter Marc Marquez.

Generell lobt Espargaro die gemachten Fortschritte: "Wir haben dieses Wochenende einen Schritt nach vorne gemacht, sind zwar noch nicht da wo wir am Anfang des Jahres waren, aber schon besser und näher an der Spitze." Nachholbedarf sieht der Spanier bei der altbekannten Schwachstelle, dem Motor. Vor allem beim Beschleunigen hängt Suzuki immer noch weit hinterher: "Hier benutzen wir gar nicht die volle Motorleistung. Ich denke, mit unserem Motor können wir viel näher dran sein, zumindest eine halbe Sekunde näher. Ich bin mit Vale raus gegangen und auf jeder längeren Geraden konnte man den Unterschied spüren", so ein entsetzter Espargaro.